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Berlin: Für Goya ist kein Weg zu weit

MeMA, MoMA und Prado: Die Kunstszene kommt in die Alte Nationalgalerie

90 Minuten Wartezeit, im Schnitt. Doch wer eineinhalb Stunden Geduld aufbringt, wird in der Alten Nationalgalerie nicht nur mit Goyas Werken belohnt. Er hat auch die Chance, auf Prominente aus der internationalen Kunstszene zu stoßen. Zwei New Yorker Museumsdirektoren waren schon da: Glenn D. Lowry vom Museum of Modern Art und Philippe de Montebello vom Metropolitan Museum of Art. Auch die spanische Delegation vom Prado habe die Ausstellung mehrmals mit wechselnden Gästen besucht, sagt Projektleiterin Katharina von Chlebowski. Außerdem gebe es viele Anfragen von deutschen Hochschullehrern. Schließlich bietet die Retrospektive selbst Fachleuten noch Neues: GoyaWerke aus dem Prado in Madrid wurden durch Leihgaben privater spanischer Sammler ergänzt. Für die kommende Woche planen die Ausstellungsmacher eine Besucherbefragung. Noch wagen sie keine Schätzung, wie groß der Anteil des Fachpublikums ist.

Auch am zweiten Ausstellungstag von „Goya – Prophet der Moderne“ hat sich der Ansturm gestern fortgesetzt: VIP-Karten, die den Einlass ohne Warteschlange ermöglichen, seien sogar begehrter als bei der „MoMA in Berlin“-Schau im Vorjahr, hieß es von der Ticket-Agentur Interklassik. Manche Berliner Hotels bieten spezielle Konditionen für Touristen an, die es wegen der Ausstellung in die Stadt zieht. Das Estrel in Neukölln zum Beispiel offeriert für 179 Euro pro Person ein Paket aus zwei Übernachtungen mit Frühstück, einer BVG-Tageskarte und einer VIP-Karte für die Ausstellung. Noch gebe es aber keinen deutlichen Anstieg der Übernachtungszahlen, sagte eine Sprecherin: „Es geht erst langsam los.“

Obwohl für die VIP-Karten 30 Euro zu zahlen sind (normale Karten kosten zehn, ermäßigt fünf Euro), kann der „Goya VIP–Ticket-Shop“ in Mitte den Ansturm kaum noch bewältigen. „Viele Leute glauben wohl, dass alle VIP-Karten morgen weg sind“, wunderte sich die Firma Interklassik. Tatsächlich sei mit einem Mangel an Sonder-Tickets aber vorerst nicht zu rechnen. Es gibt diese im Ticket-Shop im Dom-Aquarée an der Karl-Liebknecht-Straße 5 und per Internet (www.goyainberlin.org). Wegen der großen Nachfrage nimmt Interklassik nun auch Bestellungen per Telefon entgegen. Die Nummer des Ticket-Büros (2809 72 34) war gestern meistens besetzt; ersatzweise können Interessenten aber die Interklassik-Zentrale unter der Nummer 2044 540 anrufen. CD

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