zum Hauptinhalt

Berlin: Für neue S-Bahn durchs Regierungsviertel Grüne wollen Züge nicht am Hauptbahnhof, sondern am Potsdamer Platz enden lassen

Nur wenige Meter fehlen, um den künftigen Hauptbahnhof (Lehrter Bahnhof) optimal ans S-Bahn-Netz anschließen zu können. Gebaut werden soll der kurze Tunnelabschnitt zwischen dem Bahnhof und dem Brandenburger Tor mit Anschluss zum Potsdamer Platz für die S 21 in den nächsten Jahren aber nicht, weil das Geld fehlt.

Nur wenige Meter fehlen, um den künftigen Hauptbahnhof (Lehrter Bahnhof) optimal ans S-Bahn-Netz anschließen zu können. Gebaut werden soll der kurze Tunnelabschnitt zwischen dem Bahnhof und dem Brandenburger Tor mit Anschluss zum Potsdamer Platz für die S 21 in den nächsten Jahren aber nicht, weil das Geld fehlt. Der Verkehrsexperte der Grünen, Michael Cramer, will es nun durch Änderungen beim Bau auftreiben. Immerhin wären dann mehr als 60 S-Bahnhöfe in Berlin und im Umland umsteigefrei mit dem Hauptbahnhof verbunden.

Nach den derzeitigen Plänen wird es für den Superbahnhof, der 2006 eröffnet werden soll, dagegen keine durchgängige Nord-Süd-Verbindung im Nahverkehr geben. Aus dem Süden wird der Bahnhof mit der S- und U-Bahn nur auf Umwegen zu erreichen sein, wobei die Fahrgäste umsteigen müssen.

Die komplette Nord-Süd-Verbindung mit der S 21 gehörte zwar bei der Planung des Bahnhofes dazu, wurde vom Senat dann aber zu Gunsten der U 5-Verlängerung vom Alexanderplatz zum Hauptbahnhof aufgegeben. Auf diese Strecke verzichtet der Senat jetzt aber auch. Deshalb holte er wieder die Pläne für die S 21 aus der Versenkung.

Allerdings soll es zunächst nur eine Verbindung vom Nordring der S-Bahn zum Hauptbahnhof geben, wo die Züge enden und auf den Nordring zurückfahren. Würde die S 21 dagegen bis zum Potsdamer Platz verlängert, hätte sie direkten Anschluss an die südlichen Äste des S-Bahn-Netzes.

Gebaut werden müsste nur der Abschnitt zwischen dem Hauptbahnhof und dem Brandenburger Tor, denn vom Potsdamer Platz wurde bereits in den 30er Jahren ein Tunnel bis zum Brandenburger Tor vorangetrieben. Deshalb hat der S-Bahnhof Potsdamer Platz auch zwei Bahnsteige mit zusammen vier Gleisen erhalten. Östlich vom Reichstagsgebäude würde unter dem neuen Ebertplatz ein weiterer S-Bahnhof entstehen.

Geplant war er zunächst als Doppelstation mit der U 5 auf der Westseite des Gebäudes. Daraus wurde aber nach dem Verzicht auf den S-Bahn-Bau Anfang der 90er Jahre nichts. Jetzt müsste die Station auf der östlichen Seite neu gebaut werden, was dem Bundestag nicht behagt.

Das Geld für den Weiterbau zum Potsdamer Platz sollte nach Ansicht von Cramer beim Anschluss der S 21 an den Nordring abgezwackt werden. Cramer schlägt vor, dort zunächst nur die Verbindung vom Hauptbahnhof zum Bahnhof Westhafen zu bauen und auf die Kurve Richtung Wedding zu verzichten. Sie ist baulich besonders aufwändig – und damit auch besonders teuer.

Die Trasse kommt aus dem Tunnel und geht dann in Hochlage über, um die Perleberger Straße und den Berlin-Spandauer Schifffahrtskanal auf Brücken zu überqueren und verschwindet nach der Achterbahn-Fahrt dann wieder im Tunnel. Auf den ursprünglich vorgesehenen Bahnhof Perleberger Straße an dieser Kurve will der Senat aus Kostengründen ohnehin verzichten, so dass der Anschluss Richtung Westen nach Cramers Ansicht zunächst reichen würde.

Mit dem so eingesparten Geld könnte man den Tunnel bis zum Potsdamer Platz bauen, ist der Abgeordnete überzeugt. Die Zahl der Fahrgäste auf dieser Strecke würde durch den Südanschluss um das Vierfache gegenüber der isolierten Verbindung nur nach Norden steigen, so Cramer.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false