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Berlin: Für uns Spione

Von Bernd Matthies Wurde einst ein Spion ins Feld geschickt, dann musste er vorher alle Etiketten aus seiner Kleidung heraustrennen, um nie identifiziert zu werden. Das hat sich geändert: Fällt heute ein BNDMann in die Hand des Feindes, genügt ein Blick auf die Agentenunterhose.

Von Bernd Matthies

Wurde einst ein Spion ins Feld geschickt, dann musste er vorher alle Etiketten aus seiner Kleidung heraustrennen, um nie identifiziert zu werden. Das hat sich geändert: Fällt heute ein BNDMann in die Hand des Feindes, genügt ein Blick auf die Agentenunterhose. „Nur für den Dienstgebrauch“ steht dort, und „Bundesnachrichtendienst“. Nein, sagt der Feind, der Dussel kann unmöglich echt sein, und lässt ihn laufen. Hinterlistig!

Denn der Mann war vom BND. Das schließen wir jedenfalls aus der todernsten Mitteilung des Dienstes, der bald in Lichterfelde einen Fan-Shop eröffnen wird mit allem, was das Herz des Amateurspions hüpfen lässt, BND-Krawatten, Schals, Unterhosen; der interne Hit des Jahres war ein Adventskalender, vermutlich mit verschlüsselten Zahlen auf den Türchen. Von neuer Abhörtechnik und Raketenwerfern fürs Wohnmobil ist noch keine Rede – man möchte offenbar die Resonanz mit harmlosen Angeboten testen.

Wir hoffen natürlich, psst, auf das komplette Angebot, Schießuhren, kleine Spionagesatelliten für die Nachbarschaft, Bandgeräte, die nach dem Abhören in Rauch aufgehen. Oder war das jetzt schon zu viel gesagt? Achtung: Dieser Text vernichtet sich in zehn Sekunden von selbst!

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