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Berlin: FÜRS BLÜHENDE GLÜCK

Sie arbeitet mit Charakterdarstellern, setzt Blumen in Szene wie Figuren in einem Theaterstück. Keines ihrer Werke spielt sich in den Vordergrund.

Sie arbeitet mit Charakterdarstellern, setzt Blumen in Szene wie Figuren in einem Theaterstück. Keines ihrer Werke spielt sich in den Vordergrund. Die Floristin Susanne Eckl reduziert ihre Ton-in-Ton-Bouquets aufs Wesentliche. Arrangements, bei denen das Auge hin- und hergerissen wäre zwischen Rot und Gelb, zwischen Rose und Ranunkel sind nicht ihr Ding. Ungewöhnliche florale Ideen einer ungewöhnlichen Floristin: Eine schwarz gekleidete Schmale, die auch mal auf Stilettos durch die Szenerie stöckelt. Schwarzer Bubikopf, Bernsteinaugen unterm dunklen Lidstrich, pink der Mund. Eine, die cool wirkt, aber alles andere ist als unterkühlt. „Rosa Tausendschön“ heißt ihre Firma, ihre Spezialität sind Hochzeiten. Zum feenhaften Etuikleid der Braut kombiniert sie ein Gespinst aus Silberdraht und Perlen, das in Kaskaden zu Boden fließt, auf dem Milchstern-Blüten hüpfen wie Wassertropfen. Ein Gebilde wie eine Schleppe. Er hat ihr beim ersten Rendezvous Vergissmeinnicht geschenkt? Nun lächeln die im Brautstrauß, umrahmt von Wacholderbeeren, umrandet von Hortensienblüten im selben Blau. Ringkissen müssen nicht aus Samt sein. Susanne Eckl fängt Edelmetall in einem Kuschelbett aus Schleierkraut auf oder, weich schwarz unterlegt, im Fruchtstand einer Sonnenblume. Wenn sie Menschen dekoriert oder Räume, geht es nicht um Pomp, nicht ums Kaschieren oder darum, eins draufzusetzen. „Es geht um Form und Material“, sagt die 34-Jährige. Kreationen wie sie selbst: Sie zeigen Gesicht. lei

„Rosa Tausendschön“, Susanne Eckl, Joachim-Friedrich-Str. 41, Tel. 628 23 88

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