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Der Bus beim Auffinden.

© Privat

Fund übers Internet in Berlin-Wedding: Besitzer findet über Facebook seinen geklauten VW-Bus wieder

Hendrik Hofmann aus Wedding wurde der VW-Bus gestohlen. Über Facebook startete er eine Suchanzeige - mit Erfolg.

Facebook ist oft Fluch und Segen zugleich. Für Hendrik Hofmann aus Wedding hat es sich als im Wortsinne soziales Netzwerk erwiesen. Vor knapp zwei Wochen wurde ihm und seiner Freundin nachts der VW-Bus gestohlen. Danach postete er hoffnungsvoll Fotos des Autos auf der Pinnwand der Facebook-Gruppe „Weddingweiser“.

Eine Woche später spaziert Andaras Hahn zum Bäcker. In der Weddinger Togostraße sieht er einen gelben VW-Bus. Er erinnert sich an den Facebook-Beitrag von Hendrik Hofmann. Trotz desselben Anstrichs handelte sich allerdings hierbei nicht um den Bus von Hendrik, wie er am Kennzeichen sah. Als er Richtung Rathaus weiterläuft, sieht Hahn schon wieder einen gelben VW-Bus. Diesmal stimmt das Nummernschild überein.

Hahn ist verwirrt. Er vermutet, dass die Besitzer das Auto längst zurückbekommen haben. Dennoch fragt er auf der Pinnwand des Weddingweisers, ob der Bus wieder aufgetaucht sei. Sekunden später antwortet Hofmann, dass der Wagen weiterhin spurlos verschwunden sei. Per Handy schickt Hahn seinen Standort an Hofmann. Der eilt daraufhin zum Fundort, der nur ein paar Straßen vom Ort des Verschwindens entfernt ist.

Bus wurde von Fremden benutzt

Und tatsächlich: Es ist wirklich der Bus von Hoffmann und seiner Freundin. Er ruft daraufhin bei der Polizei an. Bis zum Eintreffen der ersten Kriminalermittler vergeht eine halbe Stunde. Zwischendurch gibt es einen Schichtwechsel bei der Kripo. Mit Spurensicherung dauert das ganze Prozedere ungefähr anderthalb Stunden.

Bei der Geschichte fragt man sich, ob die Besitzer vielleicht einfach nur vergessen hatten, wo sie das Auto abgestellt haben. Aber so ist es nicht, sagt Hendrik Hofmann. Der Bus wurde von Fremden benutzt – sie hatten mehrere Kabel herausgerissen, um ihn kurzzuschließen. Wenn man Hofmann fragt, ob er die Hoffnung nach ein paar Tagen des Verschwindens aufgegeben hatte, sagt er: „Ich habe fest daran geglaubt, dass das Auto zu uns zurückkommt.“

Wedding hat gute Seiten

Autohalter und Finder kannten sich vorher nicht. Am Abend nach der Entdeckung stoßen sie auf den wiedergefundenen Bus an. Der Blog Weddingweiser.de, der sie zusammenbrachte, ist seit 2011 online. Kurz darauf wurde auch eine Facebook-Seite eingerichtet. Damit erlangte der Blog mehr und mehr Bekanntheit in Wedding. Gestartet hat ihn Joachim Faust.

Er fand, dass über Wedding oft nur negativ berichtet würde. Dabei gäbe es hier viele Grünflächen, das Plötzenseer Strandbad, und vor allem kreative Köpfe. Auch Hahn hat zwei bis drei Mal hier Beiträge veröffentlicht. Einen ganzen Beitrag widmete er jetzt seiner unglaublichen Geschichte.

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