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Berlin: Fußball am Fernsehturm

Zur WM könnten am Rathaus Leinwände stehen. Wird 2006 dort der „Fifa-Fanpark“ aufgebaut?

Zwischen Alexanderplatz und Rotem Rathaus liegen Menschen auf der Wiese, stecken zaghaft ihre Füße in den Neptunbrunnen und ignorieren den Lärm der vorbeirollenden Autos. Mit der Idylle in der Großstadt könnte es im nächsten Sommer vorbei sein. Die Organisatoren der FußballWM 2006 prüfen, ob sie während des fünfwöchigen Turniers auf dem großen Areal vor dem Fernsehturm den „Fifa-Fanpark“ aufbauen – mit Bierbuden, Informationsständen und Leinwänden, auf denen die Spiele der WM 2006 übertragen werden.

Wie berichtet hat der Senat noch immer nicht die einst geplante Fanmeile zwischen Siegessäule und Brandenburger Tor genehmigt. Die fünfwöchige Totalsperrung der Straße des 17. Juni würde zu erheblicher Belastung des Straßenverkehrs führen, sagt Jürgen Kießling, Berlins WM-Beauftragter. Abgesagt ist das Fest vor dem Tor noch nicht – eine Entscheidung wird im Juli erwartet. Vorsichtshalber suchen der Senat und das WM-Organisationskomitee jetzt nach alternativen Standorten. Einfach ist die Aufgabe nicht – im Fanpark werden an den Abenden 100 000 Fans erwartet.

Zu den Leinwänden vor dem Roten Rathaus oder am Brandenburger Tor will sich niemand offiziell äußern. Hinter vorgehaltener Hand wird sowohl im Senat als auch in OK-Kreisen der Platz als „Wowereits Lieblingsidee“ bezeichnet. Berlins Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit will keine Tendenz abgeben und sagt nur kurz und knapp: „Alles zu seiner Zeit“.

Viele Alternativen für die Fans ohne Eintrittskarte bleiben nun nicht mehr übrig. Der Senat hat sich längst gegen den Gendarmenmarkt („zu eng“), Alexanderplatz („Baustelle“) und Schlossplatz („Palastabriss“) entschieden. Der Sommergarten auf dem Messegelände kommt wegen der Vermengung mit den Stadionbesucher genau so wenig in Frage wie der Breitscheidplatz. Dort plant die City West ein eigenes WM-Fest.

Der Platz am Roten Rathaus würde aus Sicht von Tourismusexperten Sinn machen. Da die WM-Spiele weltweit übertragen werden und die Fernsehsender auch Bilder aus den Städten zeigen, hätten Rathaus und Fernsehturm die Chance, „weltweit aus dem Schatten des Brandenburger Tores zu rücken“. Dann würde es am Neptunbrunnen sehr hektisch zugehen. AG

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