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Berlin: Fußball in der City: Nationalteam wohnt am Potsdamer Platz Klinsmann-Team bucht 30 Zimmer im „Grand Hyatt“

Quartier für Spiel gegen Brasilien wird abgeschirmt Neuer Stil: Klinsmann zieht mit seiner Elf in die Stadt

Spätestens der silbergraue Mannschaftsbus wird alles verraten. „F – DN 2000“ lautet das Kennzeichen; die Buchstaben stehen für „Deutsche Nationalmannschaft“ und die Stadt Frankfurt. Sie ist die Heimat des Deutschen Fußball-Bundes (DFB).

Genau dieser Bus wird in einer Woche am Potsdamer Platz parken. Wie der Tagesspiegel erfuhr, hat der DFB jetzt 30 Zimmer für seine Nationalspieler im Hotel „Grand Hyatt“ gebucht – mitten in der Stadt. Am Freitag, dem 3. September werden die Fußballer direkt auf dem Rollfeld des Flughafen Tegel eingesammelt, am Mittwoch, dem 8. September, spielen sie dann erstmals nach sieben Jahren wieder in Berlin. Gegner im Olympiastadion ist Weltmeister Brasilien.

Die bekanntesten deutschen Fußballer wohnen also in der Innenstadt – normal ist das nicht. Bei Länderspielen in der Vergangenheit hat der DFB sein Team stets weit vor der Großstadt abgeschirmt. Als die Fußballer in München antraten, wohnten sie am Starnberger See. Bei einem Länderspiel in Hamburg verbarrikadierte sich das Team weitab im Norden. Und selbst wenn der FC Bayern in Berlin spielt, wählt er ein schickes, kleines Hotel versteckt in Grunewald.

Jetzt also geht’s in die City. Kerstin Riedel, Sprecherin des „Grand Hyatt“, sagt: „Wir freuen uns auf die prominenten Gäste, aber wir müssen deren Privatsphäre schützen.“ Beim DFB will man nicht viel dazu sagen, bestätigt aber die Buchung. Ein Grund für den Umzug ist der neue Bundestrainer: Jürgen Klinsmann. Er ging zuletzt offensiv mit der Außenwirkung des Nationalteams um. Den Aufenthalt in Berlin will er nutzen, „um die Mannschaft kennen zu lernen“, sagt er.

Die Polizei und die eigens vom DFB gebuchten Sicherheitskräfte werden das „Grand Hyatt“-Hotel abschirmen. Autogrammjäger am Frühstückstisch sind unerwünscht, heißt es. Die Zimmer der Spieler liegen auf zwei Etagen, mit Blick auf Staatsbibliothek und Musical-Theater. Sie kosten 205 Euro pro Nacht, in jedem Zimmer liegt auf DFB-Wunsch eine Spielkonsole „Playstation“ für die Spieler bereit. Selbst die Hotelgäste werden die Spieler nicht oft sehen: Die Mahlzeiten von DFB-Chefkoch Heinz Imhof werden separat in einem kleineren Saal eingenommen.

Sechs Mal werden die Fußballer am Olympiastadion trainieren, mindestens eine Einheit soll öffentlich sein. Auf dem Weg zum Spiel rollt der Bus (450 PS) über die offizielle Strecke der Weltmeisterschaft 2006 – sie führt über die Straße des 17. Juni bis zum Stadion.

Unter der Telefonnummer 01805 - 110201 gibt es noch wenige Restkarten für das Länderspiel in Berlin.

André Görke

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