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Berlin: Future-Rock per Shuttlebus

Heute startet „Berlin Insane II“, eine Clubnacht-Reise durch den Underground

Seit Wochen schlafen Steve Morell und sein Team zu wenig. Sie organisieren „Berlin Insane II“, ein wildes Musikfest. „Berlin Insane I“ war im November 2003. Damals traten ein Dutzend schrille, tolle oder trashige Bands in zwei Clubs auf. Heute ab 22 Uhr gibt es 33 Auftritte, DJs oder Bands, und das in vier Clubs – Big Eden, Wild at Heart, Rio, Bastard – und auf dem Badeschiff, dazwischen fahren drei BVGBusse als Shuttle hin und her.

Für Steve Morell ist Berlin Insane ein „Sammelbecken des internationalen Underground“. Und mitten drin er selbst, dünn und blass. Er kennt sie alle, ob sie aus Barcelona stammen, London oder New York. Berlin sei im Moment die einzige Stadt, in der man machen könne, was man wolle. Er selbst war auch schon überall, hat in London Platten aufgelegt und ist dafür von Boy George gelobt worden. Aber seit vier Jahren ist er wieder hier und hat die Musikfirma „Pale Music“ gegründet, mit der er so über die Runden kommt.

Ihm gefällt, was gerade in Berlin passiert. Viel gute Energie, keine Drogen. „Die Szene heute ist clean, deren Droge ist die Musik.“ Und noch was hat sich geändert: Nach Jahren wortloser Technobeats gibt es wieder Texte. „Die Leute haben wieder was zu sagen“, sagt Morell. Wer hören will, was, sollte ein paar Kaffee trinken, bevor er den Shuttlebus entert, das Programm ist was für Nachteulen: Adam Sky spielt um 1.30 Uhr (Bastard), Goldfish um 2.15 Uhr (Rio), Pow Pow um 3.45 Uhr (Big Eden). Außerdem dabei sind Peaches, Warren Suicide und Bettina Köster von „Malaria“, die in den 80ern in Berlin New Wave erfunden haben. Eine Zeitreise durchs musikalische Berlin also. ari

„Berlin lnsane II“, Tickets 10 Euro an allen Clubs. Programm unter www.berlin-insane.com/timetable.html

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