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Berlin: "Ganz Berlin": Die Metropole der Flaneure

Berliner, die in diesem Sommer statt ferner Länder einmal die eigene Stadt erkunden wollen, haben die Wahl unter Dutzenden von Büchern, die ihnen bei der Tourenplanung helfen. Ein besonders kompakter, benutzerfreundlicher Reiseführer durch die Stadt ist kürzlich im Nicolai-Verlag erschienen.

Berliner, die in diesem Sommer statt ferner Länder einmal die eigene Stadt erkunden wollen, haben die Wahl unter Dutzenden von Büchern, die ihnen bei der Tourenplanung helfen. Ein besonders kompakter, benutzerfreundlicher Reiseführer durch die Stadt ist kürzlich im Nicolai-Verlag erschienen. 500 Seiten mit Spaziergängen durch alle Bezirke, gespickt mit gut recherchierten Informationen, Anekdoten und Hintergründen. Die klar strukturierten Stadtwanderungen bescheren auch Lesern mit jahrelanger Berlin-Erfahrung noch Überraschungen beim Flanieren durch den eigenen Kiez. Welcher Prenzlauer-Berg-Bewohner wüsste schon zu sagen, wo sich das älteste Wohnhaus seines Bezirkes oder eine der Geburtsstätten der Currywurst befinden? Und welcher Neuköllner wüsste auf Anhieb, wo in seinem Viertel das bekannteste Beispiel für die Architektur der klassischen Moderne steht? Die mehr als 30 Autoren - Journalisten, Historiker und Stadtführer - verbinden touristische Standardrouten mit Führungen durch Straßen, in die sich Außenstehende selten verirren, die aber trotzdem einen Besuch lohnen. Die Texte sind sehr kenntnisreich geschrieben, gewürzt mit subjektiven, kritischen Anmerkungen. Kombiniert mit Karten der jeweiligen Viertel, vielen Schwarzweiß-Fotos und einem umfangreichen Register ist das Buch sehr übersichtlich gestaltet. Neben den Schönheiten und architektonischen Spezialitäten der Stadt werden auch vermeintliche Schandflecke wie der Schöneberger "Sozialpalast" oder die Weddinger Brunnenstraße so beschrieben, dass der Leser eine Idee vom Alltag in ihm fremden Vierteln erhält.

lvt

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