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Berlin: Ganztags Warnstreik an der Charité

An diesem Dienstag soll Europas größtes Universitätsklinikum bestreikt werden. Die Gewerkschaft Verdi hat ihre Mitglieder in der Charité zu einem Warnstreik aufgerufen: Ab 5 Uhr morgens soll ein Teil der Reinigungskräfte der Charité-Tochter CFM die Arbeit niederlegen.

An diesem Dienstag soll Europas größtes Universitätsklinikum bestreikt werden. Die Gewerkschaft Verdi hat ihre Mitglieder in der Charité zu einem Warnstreik aufgerufen: Ab 5 Uhr morgens soll ein Teil der Reinigungskräfte der Charité-Tochter CFM die Arbeit niederlegen. Ab 6 Uhr wird damit gerechnet, dass sich Schwestern und Pfleger an den drei Klinikstandorten in Mitte, Wedding und Steglitz am Warnstreik beteiligen. Verdi unterstreicht so in der aktuellen Tarifrunde für die fast 10 000 Pfleger, Schwestern, Reinigungskräfte und Techniker die Forderung nach monatlich 300 Euro mehr pro Beschäftigten. Wie viele Mitarbeiter sich dem Warnstreik anschließen, ist ungewiss. Im Vergleich mit anderen Kliniken ist Verdi an der Charité gut organisiert, dennoch dürften die meisten Beschäftigten keiner Gewerkschaft angehören. Der Ausstand soll bis 18 Uhr dauern, allerdings wolle man eine Mindestversorgung gewährleisten, betonte Verdi. Folglich wird nur ein kleiner Teil der jeweiligen Belegschaft einer Schicht die Arbeit niederlegen. Bei Operationen könne es jedoch zu längeren Wartezeiten kommen, sagte eine Gewerkschaftssprecherin. Die Charité teilte mit, die Patientenversorgung und die Aufnahme von Notfällen seien sichergestellt.

Klinikintern gilt als ausgeschlossen, dass der Charité-Vorstand einem 300-Euro-Lohnplus wegen der vom Senat vorgegebenen Sparlinie zustimmen wird – auch wenn der Vorstand den Wunsch nach mehr Gehalt kürzlich verständlich nannte. Dafür seien Zusatzmittel im Krankenhausbudget eingeplant, aber nicht in der geforderten Höhe. Derzeit bekommt eine Charité-Schwester nach zehn Dienstjahren im Schnitt weniger als 2500 Euro brutto im Monat. In vielen anderen Kliniken gibt es 300 Euro mehr. Verdi schloss außerdem Warnstreiks in den Berliner Helios-Kliniken in Buch und Zehlendorf nicht aus, wo knapp sieben Prozent mehr Lohn gefordert werden.Hannes Heine

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