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GAZETELER Rückblick: "Rassisten zwingen ihn in die Knie"

Wie türkische Blätter über den Fall des Imbissbetreibers Resit Ö. berichten

„Rassisten zwingen Berliner Döner-Wirt in die Knie“, titelte die „Hürriyet“ am Donnerstag. „Resit Ö., der in der deutschen Hauptstadt Berlin einen Döner-Imbiss betreibt, gibt aufgrund anhaltender rassistischer Übergriffe auf“, hieß es in der Unterzeile. Wegen der Überfälle seien viele Kunden weggeblieben, sobald es dunkel werde, komme kaum noch ein Gast. Seither erscheint auf der Titelseite der „Hürriyet“ täglich ein Bericht über die Geschichte des Döner- Wirtes Resit Ö.

Viermal sei er bereits von Rechtsradikalen in seinem Imbiss im Weitlingkiez in Lichtenberg überfallen worden. Zwei der Fälle erschienen als Polizeimeldung. „Mit der Axt vertrieben“, lautete die Überschrift im Tagesspiegel, als sich Resit Ö. gegen einen Überfall wehrte. „Rechte prügeln sich in Döner-Imbiss mit Inhaber – möglicherweise ausländerfeindliches Motiv“, stand in der Unterzeile. Ein anderes Mal schüchterte ein Mann aus der rechten Szene eine vietnamesische Kundin ein und griff dann auf der Straße einen Fahrradfahrer aus der Ukraine an. Bei der Festnahme leistete er Widerstand und beleidigte bei der Blutentnahme einen Arzt afghanischer Herkunft.

Kaum war der erste Bericht in der „Hürriyet“ erschienen, besuchte Evrim Baba von der Linkspartei den Imbiss. „Die Geschäftsleute leben in Angst“, wurde sie von der „Hürriyet“ zitiert. Sie wolle den Fall ins Abgeordnetenhaus tragen. Auch Kenan Kolat von der Türkischen Gemeinde besuchte den Laden. „Das ist eine Schande für Deutschland“, titelte die Hürriyet am Sonnabend. Gestern berichtete die Zeitung, wie der Laden teilweise geräumt würde. Sobald der Döner und die Getränke verkauft seien, werde er die Schlüssel abgeben, sagte Resit Ö. Er würde gerne anderswo einen neuen Laden aufmachen. Dafür aber fehle ihm das Geld. suz

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