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Berlin: Gebrochene Achsen und defekte Bremsen

Polizei stoppt schwankenden Lastwagen voll warmen Kokosfetts

Ein Laster, der auf dem Berliner Ring im Nordosten Berlins vor ihnen fuhr, kam den Autobahnpolizisten merkwürdig vor. Der 40Tonner wirkte irgendwie schief, und zudem eierte er so komisch bei der Fahrt. Die Beamten stoppten den polnischen Laster, der mit 22 Tonnen heißem Kokosfett beladen war – und sahen vor allem Rost. Wie üblich, zogen die Beamten einen Ingenieur der Dekra hinzu, und der soll nicht schlecht gestaunt haben, wie es im Polizeibericht heißt. Denn die erste und dritte Achse des dreiachsigen Aufliegers waren aus ihrer Befestigung gerissen und veränderten ihre Lage bei jeder Kurvenfahrt um bis zu 20 Zentimeter – deshalb die Eier-Wirkung beim Fahren. Dass der Laster auch schief wirkte, lag daran, dass „weitere Fahrwerks- und Rahmenteile aufgrund der extremen Belastung eingerissen“ waren. Gebaut war der Lastwagen 1977. „Ein Wunder, dass die erste Achse noch nicht abgefallen war“, sagte ein Beamter.

Von einer wirkungsvollen Bremsanlage waren die wackeligen Achsen nicht mehr bedroht: Die dritte Achse des Aufliegers hatte gar keine, die anderen beiden nur 15-20 Prozent der vorgeschriebenen Bremsleistung. Die Bremsscheiben der Zugmaschine waren völlig verschlissen. Bei einer Gefahrenbremsung, zum Beispiel vor einem Stauende, wäre der Lastwagen nicht mehr zu stoppen gewesen, es hätte eine Katastrophe geben können.

Der 34–jährige Fahrer wollte sich mit seinem Lkw von Rotterdam auf die mehrere tausend Kilometer lange Fahrt ins russische Kaliningrad begeben. Doch das Kokosfett dürfte jetzt kalt werden, denn die Polizei hat dem rollenden Schrotthaufen die Kennzeichen abgeschraubt und die Fahrzeugpapiere sichergestellt. Der Fahrer wurde angezeigt. Kokosfett muss während des Transports gewärmt werden, damit es am Ziel abgepumpt werden kann. Einmal erkaltetes Fett lässt sich nicht wieder verflüssigen. Ha

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