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Gebühren: Parken in Mitte ist ab heute deutlich teurer

Wer sein Auto abstellt, muss jetzt bis zu drei Euro pro Stunde zahlen. Die Höhe der Gebühren wird an den Automaten mit einem neuen Farbsystem angezeigt.

Autofahrer sehen ab sofort auch an Parkscheinautomaten rot-gelb-grün. Der Bezirk Mitte wird mit diesem Farbsystem ab heute die drei Gebührenstufen kennzeichnen: 75,50 und 25 Cent pro Viertelstunde – das Parken im Bezirk wird damit an vielen Stellen deutlich teurer, teilweise verdreifacht sich der Preis.

Drei Euro pro Stunde – „Rot-Gebühren“ will das Bezirksamt jetzt auch am Alexanderplatz, in der Friedrichstraße, Unter den Linden und rund um den Gendarmenmarkt verlangen. Bisher gab es dieses in Berlin zulässige Maximum nur am Potsdamer Platz. Im größten Teil des Innenstadtbereichs kostet Parken nun zwei Euro die Stunde (gelb), an den Rändern nur einen Euro (grün). Voraussichtlich 2008 kommen im Regierungsviertel, am Hauptbahnhof und nördlich der Torstraße neue Zonen hinzu. Der Bezirk beruhigte gestern Autofahrer, die von der Angabe „75 Euro pro Viertelstunde“ aufgeschreckt wurden. Dies sei ein Fehler auf der Internetseite des Bezirks, hieß es.

Zunächst muss Geld für 15 Minuten eingeworfen werden, danach – auch das ist neu – kann die Parkzeit in 5-Minuten-Schritten gewählt werden. Dafür muss ab heute am Abend länger gezahlt werden – hier empfiehlt sich ein genauer Blick auf die Schilder und Automaten. Mindestens bis 20 Uhr muss werktags gezahlt werden (sonnabends: 18 Uhr), in vielen Bereichen aber auch bis 22 Uhr und am Hackeschen Markt sogar bis Mitternacht. Morgens gilt immer: ab 9 Uhr.

Wie berichtet, hatte der Bezirk die Nutzung der 60 000 Stellplätze im vergangenen Jahr von einem Gutachter prüfen lassen. Ergebnis: An vielen Stellen ist die Nachfrage sehr groß, dort wurden die Zeiten verlängert und die Preise erhöht. Die Umstellung der Automaten soll in einem Monat abgeschlossen sein, teilt der Stadtrat für Stadtentwicklung, Ephraim Gothe, mit. An nicht umgestellten Automaten gilt der alte Preis. Der Bezirk will die Wirksamkeit in einem Jahr überprüfen, eventuell wird dann nachjustiert.

Die Gebührenerhöhung macht unter Umständen private Parkhäuser attraktiver: In der Tiefgarage unterm Bebelplatz kostet das Parken derzeit zum Beispiel 1,60 Euro pro Stunde – also nur halb soviel wie ab heute oben auf der Straße. Ob private Anbieter ihre Preise nun auch erhöhen, ist noch nicht bekannt.

Die Industrie- und Handelskammer (IHK) hat die Gebührenerhöhung als „Abzocke“ kritisiert. In der Bezirksverordnetenversammlung hatten SPD, Grüne und PDS dafür gestimmt, CDU und FDP dagegen.

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