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Hubertus Knabe, Vorstand und Direktor der Gedenkstätte Hohenschönhausen, kommt zur Gedenkstätte und will dort seine Arbeit aufnehmen.

© Paul Zinken/dpa

Gedenkstätte Hohenschönhausen: Mit diesem Auftritt macht Knabe sich selbst klein

Als Mahner wird Hubertus Knabe fehlen, als Chef nicht. Sein Rückkehrversuch ist eine bloße Verzweiflungstat. Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Alexander Fröhlich

Hubertus Knabe wird fehlen. Als Mahner gegen das Vergessen. Den SED-Opfern hat er eine Stimme gegeben. Menschen, die um Anerkennung kämpfen mussten, sich alleingelassen fühlten. An Knabe, der 17 Jahre lang die Gedenkstätte Hohenschönhausen im früheren Untersuchungsgefängnis der Staatssicherheit geleitet hat, haben sie sich aufgerichtet. Er hat ihnen eine Aufgabe gegeben und die Einrichtung zu einem Leuchtturm der Aufarbeitung des DDR-Unrechts gemacht. Und doch lief dabei etwas schief.

Er war nicht nur ein Chef, der nach nun vorliegenden Untersuchungen seine Verwaltung mehr schlecht als recht führte und an der kurzen Leine hielt. Sich mit Knabe anlegen – das traute sich in der Berliner Kulturverwaltung lange niemand. Knabe konnte sich deshalb für unangreifbar halten – auch im Kampf gegen die Erben der SED, die er in einer Reihe mit den Menschenschlächtern Mao und Stalin sah. Er drehte das ganz große Rad.

Das versuchte er am Montag erneut mit seiner Rückkehr für wenige Stunden. Alle sollten es sehen: Knabe gegen den roten Kultursenator Klaus Lederer von der Linkspartei. Am Ende standen Knabe nur wenige vor der Gedenkstätte bei. Mit diesem Auftritt hat Knabe sich selbst kleingemacht.

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