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Berlin: Gedenkstein für Lichterfelder KZ: "Säule der Gefangenen" wird am 31. Oktober enthüllt

Am 31. Oktober um 11 Uhr wird der Gedenkstein "Die Säule der Gefangenen" der Künstlers Günther Oellers zur Erinnerung an das KZ-Außenlager Lichterfelde der Öffentlichkeit übergeben.

Am 31. Oktober um 11 Uhr wird der Gedenkstein "Die Säule der Gefangenen" der Künstlers Günther Oellers zur Erinnerung an das KZ-Außenlager Lichterfelde der Öffentlichkeit übergeben. Das Denkmal wird an der Brücke über den Teltowkanal in der Wismarer Straße aufgestellt. Denn in der Wismarer Straße 26-36 befand sich von 1942 bis 1945 ein Außenlager des KZ Sachsenhausen in Oranienburg (wir berichteten). Rund 1500 Häftlinge, Zwangsarbeiter für die SS, waren in den Lichterfelder Baracken inhaftiert.

Von dort rückten sie in blau-weiß-gestreifter Kleidung aus, um Bauarbeiten zu verrichten, aber auch, um Bombenschäden zu beseitigen - "sichtbar für die Berliner Bevölkerung", wie es in dem Gedenktext heißt. Vor allem Zeugen Jehovas, politische Gefangene und "Asoziale" - also solche, die den Normen der Nazis nicht entsprachen - waren in diesem Arbeitslager inhaftiert. Dem politischen Häftling Rudi Wunderlich gelang die Flucht. Wilhelm Nowak hingegen wurde nach einem Fluchtversuch vor den Augen aller Häftlinge am 22. August 1944 gehängt. Üblicherweise vollzog die SS Hinrichtungen im Stammlager Sachsenhausen. Der Würgegalgen musste extra nach Lichterfelde transportiert werden.

Finanziert wird der rund 70 000 Mark teure Gedenkstein von der Wohnbau GmbH Bonn, die auf dem Gelände 277 Wohnungen errichtet; die letzten werden im Februar 2001 fertig gestellt. Auch den Künstler Günther Oellers, der 1972 mit Joseph Beuys und Heinrich Böll die "Freie Internationale Universität für Kreativität und interdisziplinäre Forschung" gründete, suchte das Unternehmen aus. Das Denkmal besteht aus einer vier Meter hohen Basaltlavasäule, an deren oberen Ende Köpfe angedeutet sind. Zwei Eisenketten umschlingen den Stein.

kört

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