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Berlin: Gedenktafel für Silvio Meier geschändet

Die Gedenktafel für den 1992 von Neonazis erstochenen Hausbesetzer Silvio Meier in Friedrichshain ist in der Nacht zu Dienstag geschändet worden. Vermutlich Mitglieder der rechten Szene beschmierten die Tafel im U-Bahnhof Samariterstraße mit schwer löslicher Teerfarbe.

Die Gedenktafel für den 1992 von Neonazis erstochenen Hausbesetzer Silvio Meier in Friedrichshain ist in der Nacht zu Dienstag geschändet worden. Vermutlich Mitglieder der rechten Szene beschmierten die Tafel im U-Bahnhof Samariterstraße mit schwer löslicher Teerfarbe. In den letzten Jahren wurde die Metallplatte bereits mehrfach gestohlen und mit rechtsextremen Symbolen beschmiert. „Wir haben gleich am Morgen begonnen, die Tafel zu reinigen“, sagte BVG-Sprecherin Petra Reetz. Der Staatsschutz ermittelt.

Der 27-jährige Meier verblutete am 21. November 1992 auf der Zwischenebene des Bahnhofs, nachdem der Rechtsextremist Sandro S. mit einem Messer auf ihn eingestochen hatte. Zwei Freunde von Meier wurden ebenfalls schwer verletzt. Der 17-jährige Haupttäter wurde 1993 wegen Totschlags zu viereinhalb Jahren Gefängnis verurteilt. Zwei Mitangeklagte erhielten Freiheitsstrafen von dreieinhalb Jahren beziehungsweise acht Monaten auf Bewährung. „Dieser Anschlag ist eine Provokation gegen die Gedenkdemonstration“, sagte Lars Laumeyer von der Antifaschistischen Linken Berlin (ALB). Am Sonnabend werden wieder mehr als 1000 Teilnehmer bei der jährlichen Silvio-Meier-Demonstration erwartet. Der Aufzug beginnt um 15 Uhr mit einer Mahnwache am U-Bahnhof Samariterstraße. jra

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