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"Lasst die Finger von den Dingern" - so warnt die Polizei vor illegal eingeführten Böllern wie diesen.

© dpa

Gefährliches Feuerwerk: Junge verliert Auge durch illegalen Böller

Das schwere Unglück mit Feuerwerk in Wedding macht erneut klar: Illegale Böller sind extrem gefährlich.

Der Kracher, der einem Kind wie berichtet am Freitag ein Auge regelrecht herausgerissen hat, war wohl ein illegaler Böller. Der 12-Jährige liegt in der Charité in Wedding. Die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen zur Herkunft des Böllers, der vor dem Gesicht des Jungen explodierte. Ein Zehnjähriger erlitt bei dem Unfall eine Platzwunde am Kopf.

Warnungen verhallen offenbar weitgehend

Etwa 500 Verletzte durch Böller zählt die Feuerwehr jedes Jahr. Warnungen vor der hohen Sprengkraft der teils aus Polen eingeführten illegalen Böller verhallen offenbar weitgehend, ebenso die Kampagne der Feuerwehr „Finger weg – sonst Finger ab“. Das Unfallkrankenhaus Berlin hat in den vergangenen Jahreswechseln durchschnittlich 50 Bölleropfer versorgt, die Verletzungen durch Feuerwerkskörper erlitten haben. Darunter waren jeweils acht bis zehn Fälle mit schwersten Amputationsverletzungen oder Brandwunden.

Wagen mit geschmuggelten Böllern gestoppt

In Deutschland dürfen nur Kracher verkauft werden, deren Prototypen von der Bundesanstalt für Materialprüfung untersucht und zugelassen wurden. Die Feuerwerkskörper sind entsprechend gekennzeichnet.

Wie die Bundespolizei berichtete, wurden in einem Auto am Mittwoch 164 Kilo polnische Böller sichergestellt. Der Wagen war der Streife auf einem Rastplatz aufgefallen, einige Kracher lagen auf der Rückbank, der Rest im Kofferraum. Die Männer stammten aus der Türkei, dem Libanon und Ägypten und sind einschlägig polizeilich bekannt. Die Böller sollten gewinnbringend verkauft werden.

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