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Gefängnis Tegel: Verwaltung weist Schimmel-Vorwürfe zurück

Die Justizverwaltung hat Vorwürfe zurückgewiesen, wonach sie Hinweisen über gesundheitsgefährdenden Pilzbefall in Zellen des Gefängnisses Tegel nicht nachgegangen ist.

Berlin - Auf entsprechende Beschwerden sei immer reagiert worden, sagte eine Justizsprecherin. So werde eine Zelle, die infolge eines undichten Daches von Pilzen befallen sei, seit Januar saniert. Zudem inspiziere eine Amtsärztin halbjährlich die Zellen.

Nach Angaben des Grünen-Abgeordneten Benedikt Lux wurde in einer Gefängniszelle in Tegel laut einem von der Fraktion in Auftrag gegebenen Gutachten eine "hohe Konzentration von Schimmelpilzen" festgestellt. Die Anstalt habe trotz mehrfacher Hinweise seitens der Häftlinge nicht reagiert. Die untersuchte Probe entstamme einer Zelle, in der bereits zwei Gefangene "aus nicht geklärten Ursachen zu Tode gekommen" seien, sagte Lux. Ob der Pilzbefall die Todesursache war, könne aber "nicht bewiesen" werden.

Nach Darstellung der Justizsprecherin starben beide Häftlinge den Obduktionsberichten zufolge "nicht an einer Schimmelpilzvergiftung". Zudem sei das Gutachten "fragwürdig", weil die untersuchte Probe nicht von einem vereidigten Sachverständigen entnommen worden sei. Dieser hätte sich anmelden müssen, um Zugang zur Justizvollzugsanstalt zu erhalten. (tso/ddp)

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