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Berlin: Gegen den Bildungshunger

Wer so viele Feinde hat wie McDonald´s, der muss ab und an etwas für seinen Ruf tun, Gutes, Wohltätiges, Sinnvolles. Doch wenn es dann geschieht, stehen schon wieder Feinde vor der Tür und raunen zum Beispiel über die Abgründe der Gentechnik.

Wer so viele Feinde hat wie McDonald´s, der muss ab und an etwas für seinen Ruf tun, Gutes, Wohltätiges, Sinnvolles. Doch wenn es dann geschieht, stehen schon wieder Feinde vor der Tür und raunen zum Beispiel über die Abgründe der Gentechnik. Deshalb waren die zwei Mannschaftswagen der Polizei am gestrigen Montag auch nicht zum Essenfassen vor dem Restaurant in der Tauentzienstraße vorgefahren, sondern um eine werbeträchtige Veranstaltung abzusichern: Angekündigt hatte sich Doris SchröderKöpf in ihrer Eigenschaft als Schirmherrin der Aktion „Deutschland liest vor“. Das Vorlesen soll aus den Inseln der Privilegierten herausgetragen werden an jene Orte, wo viele Kinder den Tag verbringen, Kinder, die niemanden haben, der ihnen vorliest – und da sind die Fast-Food-Restaurants keine schlechte Wahl. Unterstützt wurde die Kanzlergattin durch Anja und Valerio von der „Brücke der Herzen“ aus Treptow und den Fußballer Oliver Bierhoff , der sich zwischen die Kinder setzte und ein Kapitel aus dem Buch „Die wilden Fußballkerle“ zu Gehör brachte. Das ist das Modell für andere Prominente, die bis zum Jahresende in bundesweit 19 McDonald´s-Restaurants und sechs Kinderhäusern des Konzerns vorlesen werden; 2005, versprach Deutschland-Chef Adriaan Hendrikx, werde man die Aktion noch ausweiten. Vermutlich wird es dann etwas ruhiger zugehen – gestern kam auf jedes Kind ungefähr ein Kamerateam. bm

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