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Berlin: Geld für Deutschkurse fehlt

Böger räumt Finanzprobleme bei Integration ein

Schulsenator Klaus Böger (SPD) kann in diesem Jahr voraussichtlich weniger Deutschkurse für Migranten als 2004 anbieten. Das geht aus der Antwort des Schulsenators auf eine Anfrage des grünen Abgeordneten Oliver Schruoffeneger hervor. Böger teilt darin mit, dass ihm derzeit 277 000 Euro für den Deutschunterricht an Volkshochschulen und bei freien Trägern fehlen. Dabei liege die Nachfrage der länger hier lebenden Migranten um 30 Prozent über dem Angebot. Nur wenn man Geld umschichte, sei das Angebotsniveau zu halten.

Böger erwartet, dass die Mehrzahl hier lebender Ausländer Deutsch in Kursen lernen wird, die der Bund im Rahmen des Zuwanderungsgesetzes bezahlt. Nach seiner Rechnung müssten aber 2005 rund 600 Interessierte abgewiesen werden, die schon länger hier leben. Noch im November hatte Böger in einem TagesspiegelInterview von „verpflichtenden Deutschkursen“ für Migranten gesprochen, weil das Sprachvermögen für die Integration so wichtig sei. Da war keine Rede davon, dass das Geld dafür fehlt. Vielmehr sagte der Senator: „Die dramatischste Zahl, die es im Berliner Bildungswesen gibt, ist tatsächlich die hohe Quote von Migrantenkindern ohne Schulabschluss.“

Schruoffeneger schlägt vor, nicht alle Interessierten gleich intensiv zu schulen. Mütterkurse könne auch gut eine 17-jährige Türkin geben – wenn man darauf verzichte, die Deutschkenntnisse in einem Zertifikat zu beglaubigen. So könne man Geld sparen. wvb.

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