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Berlin: Gemeinden ohne Küster und Putzkräfte

Erzbistum will bis 2009 zehn Millionen sparen

Bald wird es in den katholischen Kirchengemeinden in Berlin keine Küster, keine Putzfrauen und keine Sekretärinnen mehr geben. Auch werden künftig viele Sonntagsgottesdienste ohne Orgel auskommen müssen. Der neue „Pastoralplan 2009“, den das Erzbistum gestern vorgestellt hat, sieht vor, dass das gesamte so genannte technische Personal in den kommenden drei Jahren wegfällt. Außer den Pfarrern werden nur noch einige wenige Organisten übrig bleiben. Dadurch will das Bistum zehn Millionen Euro sparen und den erwarteten Rückgang der Kirchensteuereinnahmen auffangen.

Der Plan 2009 löst den Sanierungsplan ab, den die Unternehmensberatung McKinsey aufgestellt hat und der Ende 2006 ausläuft. Um weiterhin alle kirchlichen Aufgaben erfüllen zu können, sollen sich die Gemeinden zu „pastoralen Räumen“ zusammenschließen und sich Küster-, Putz- und Telefondienste teilen, die sie aber selbst finanzieren müssen. Jeweils eine Gemeinde innerhalb eines solchen pastoralen Raums soll Schwerpunktgemeinde werden, etwa für Kirchenmusik oder Jugendseelsorge, und finanziell etwas besser gestellt werden als die anderen. Die Gemeinden sind nun aufgefordert, ihre Stärken und Schwächen zu analysieren und ihr Profil zu stärken. Auch die Stellen für Krankenhaus-, Künstler- und Behindertenseelsorge fallen weg. Hier sollen sich die Gemeinden selbst engagieren.

Der Haushalt 2006 sehe ein Volumen von 142,8 Millionen Euro vor und komme ohne Neuverschuldung aus, betonte Generalvikar Ronald Rother. Denn die Mitarbeiter würden kommendes Jahr auf das Weihnachtsgeld verzichten.

Die Bankschulden, die sich im Jahr 2003 auf 104 Millionen Euro beliefen, wurden auf 56 Millionen Euro reduziert. Vergangenes Jahr betrugen sie noch 60 Millionen Euro. 30 Millionen Euro haben die anderen deutschen Bistümer in Form von zinslosen Darlehen beigetragen. clk

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