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Gemeinsam statt gegeneinander. Christliche, jüdische und muslimische Geistliche bei einer Gedenkveranstaltung.

© Kai-Uwe Heinrich

Gemeinsames Fest der Religionen: Public Praying in Berlin

Am Sonntag findet ein Festival der Religionen statt. SPD-Fraktionschef Saleh plädiert für mehr interreligiöse Verständigung. Los geht's mit buntem Programm.

In London gibt es ein großes Fest, bei dem Menschen aller Glaubensrichtungen miteinander feiern, schon seit Jahren. An diesem Sonntag wird es ein Festival der Religionen auch in Berlin geben. Bereits vor mehr als einem Jahr hatte SPD-Fraktionschef Raed Saleh angeregt, dass alle in Berlin vertretenen Religionen ein gemeinsames Sommerfest veranstalten sollten. Damals besuchte er mit dem Regierenden Bürgermeister Michael Müller die Sehitlik-Moschee am Columbiadamm und die Synagoge am Fraenkelufer in Kreuzberg. Bei diesem Termin hörten sie viele Klagen über Intoleranz gegenüber Andersglaubenden in Berlin. Saleh war der Meinung, dass sich viele Menschen auch danach sehnten, gemeinsam etwas zu bewegen – über die Grenzen ihrer Religion hinweg. Der Sozialdemokrat war deshalb begeistert, als die Initiative "Faiths in Tune" die Idee für das Festival der Religionen präsentierte. Unter anderem über die Lottostiftung Berlin wurden Gelder für die Realisierung des Projekts akquiriert.

Mehr als ein Dutzend Glaubensrichtungen präsentieren sich

Ab elf Uhr können sich also Künstler der verschiedenen Religionen bei dem Festival „Faiths in Tune“ in der Werkstatt der Kulturen präsentieren. Und man kann überrascht sein, wie viele in Berlin vertreten sind und auf der Bühne in der Neuköllner Wissmannstraße musikalische und tänzerische Beiträge bieten können. Laut Veranstalter sind mehr als ein Dutzend Glaubensrichtungen an dem Tag präsent.

Katholische und Orthodoxe Chöre treten auf ebenso wie tanzende Derwische, die den Sufismus innerhalb des Islams repräsentieren. Auf dem Programm, das bis in den Abend dauert, finden sich zudem unter anderem ein Gesangsduo der Baha’i, alevitische, hinduistische, buddhistische und jüdische Musiker, shintoistische Trommler, Rastafari sowie afrikanische Christen. Die afro-brasilianische Religion des Candomblé ist ebenso vertreten wie Anhänger der Hare-Krishna-Bewegung. Es gibt Markt- und Essensstände, der Eintritt zu der Veranstaltung ist frei.

Für SPD-Fraktionschef Saleh ist die interkulturelle und -religiöse Verständigung in den heutigen Zeiten besonders wichtig. Gräben zwischen den verschiedenen Religionen und Ethnien verliefen mitten in der Stadt. Zu den Aufgaben der Politiker seiner Generation gehöre es, „diese Gräben zu überwinden“. Dies sei aber nicht kurzfristig zu schaffen, sondern werde Jahre brauchen. „Berlin ist nicht nur das Scharnier zwischen Ost und West, sondern auch zwischen Orient und Okzident“, sagte Saleh.

Infos findet man hier.

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