zum Hauptinhalt

Berlin: Generalstab Unter den Linden wieder komplett

Am Sonnabend werden Standbilder im Prinzessinnengarten aufgestellt

Nach langen Diskussionen ist es endlich so weit: Die von dem Bildhauer Christian Daniel Rauch geschaffenen und 1822 aufgestellten Denkmäler der Generäle der Befreiungskriege Gerhard David von Scharnhorst und Friedrich Wilhelm Graf Bülow von Dennewitz kehren auf die Straße Unter den Linden zurück.

Am kommenden Sonnabend sollen die restaurierten Marmorstandbilder um 11 Uhr 30 im Bereich des Prinzessinnengartens, Schinkels Neuer Wache gegenüber, enthüllt werden. Sie bilden dann mit den drei hier schon stehenden und ebenfalls von Rauch stammenden Bronzestandbildern der Generale Gneisenau, Blücher und Yorck von Wartenburg ein Ensemble.

Über die Aufstellung der künstlerisch wertvollen Marmormonumente wurde seit 1990 diskutiert. Dass sie nicht auf ihrem ursprünglichen Standort beiderseits der Neuen Wache stehen dürfen, hat mit der Neubestimmung des klassizistischen Gebäudes zu tun, das in der DDR Mahnmal für die Opfer des Faschismus und Militarismus war und nun Gedenkstätte der Bundesrepublik Deutschland für die Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft ist. Die frühere Bundesregierung unter Helmut Kohl befürchtete negative Reaktionen bei den Nachbarn des wiedervereinigten Deutschlands, die in der Rückkehr von Scharnhorst und Bülow vor das Wachgebäude ein Wiedererstarken militaristischer Traditionen hätten erkennen können.

Befürworter der Aufstellung am alten Platz haben immer wieder darauf hingewiesen, dass Scharnhorst und Bülow gerade nicht preußischen Kriegsgeist verkörpern und daher durchaus mit der Figur der um ihren gefallenen Sohn trauernden Mutter im Inneren der Gedenkstätte vereinbar seien. Die Aufstellung gegenüber der Wache soll ein Kompromiss sein, mit dem alle leben sollen. Helmut Caspar

NAME

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false