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Feiern in Berlin. War früher wilder, kann aber auch heute noch exzessiv sein.

©  Imago

Gentrifizierung in Berlin: "Mitte ist tot" - die Schöne Party zieht um

Nach fast 19 Jahren verlässt die Radio-Eins-Partyreihe die Kalkscheune. Bald wird woanders "schön getanzt". Eine Glosse.

Von Laura Hofmann

Fast 19 Jahre lang wurde jeden zweiten Sonnabend in der Kalkscheune „schön getanzt“, doch damit ist bald Schluss. Die Radio-Eins-Partyreihe Schöne Party zieht um, weg aus Mitte. Denn Mitte ist tot, falls Sie das noch nicht mitbekommen haben. „Das Berlin-Mitte der 2010er Jahre hat mit dem Berlin-Mitte Ende der Neunzehnneunziger nichts mehr zu tun“, teilen die Veranstalter mit.

Freiräume würden immer seltener, um den Schlaf gebrachte Neu-Anwohner zwangen die Schöne Party zur Verlegung des Einlasses oder zur extremen Limitierung der Lautstärke. Auch für die Zukunft zeichnen die Macher ein düsteres Bild: Die Großbaustelle zwischen Friedrich- und Oranienburger Straße vor der Tür raube die letzten verbliebenen Parkplätze der Gegend (Don’t drink and drive!).

Und das Tacheles, „einst szeniges Kunst- und Kulturzentrum“, werde in ein neues Quartier, „angeblich mit über 400 Wohnungen“, eingebunden. „Oder sollte man sagen: eingemauert?“ Es wird deutlich: Die Beziehung ist vergiftet, die Trennung der einzig vernünftige Ausweg. Nur noch fünf Partys, ein gebührender Abschied an Silvester, dann geht die Party woanders weiter. Im Frannz Club. Der liegt nochmal wo? Richtig – in Prenzlauer Berg.

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