zum Hauptinhalt
Am Osteweg 63 plant der Senat eine Flüchtlingsunterkunft; der Bezirk wünscht sich dort einen Schulbau.

© Boris Buchholz

Geplanter Bau in Lichterfelde: Denkmalschützer gegen Flüchtlingsunterkunft am Osteweg

Weil Denkmalschutzbehörden Bedenken gegen den Bau einer Flüchtlingsunterkunft haben, scheint der geplante Baubeginn im Oktober nun nicht haltbar.

Die umstrittenen Pläne des Senats für eine Flüchtlingsunterkunft in Lichterfelde stoßen auch bei der Untere Denkmalschutzbehörde im Bezirksamt Steglitz-Zehlendorf sowie beim Landesdenkmalamt auf Ablehnung. Dies bestätigte der Direktor des Landesdenkmalamts, Christoph Rauhut, dem Tagesspiegel. Das zu bebauende Grundstück am Osteweg 63 liegt in unmittelbarer Nähe zum denkmalgeschützten ehemaligen Telefunken-Werk an der Goerzallee.

Die Senatsverwaltungen für Stadtentwicklung und Finanzen planen bislang, am Osteweg Wohnraum für mehr als 200 geflüchtete Menschen zu schaffen. Die Bauplanungsunterlagen seien erstellt, die Arbeiten sollen im Oktober beginnen, hatte Bildungsstaatssekretärin Beate Stoffers Anfang Mai verkündet.

Sowohl das Bezirksamt als auch die Bezirksverordnetenversammlung hatten sich gegen die Flüchtlingsunterkunft und für einen Schulstandort mit Turnhalle am Osteweg 53 und 63 ausgesprochen; die Anna-Essinger-Gemeinschaftsschule soll nach Willen des Schulamts nach Lichterfelde ziehen.

Bau generell nach wie vor möglich

Donnerstagmittag hatte die CDU Steglitz-Zehlendorf gemeldet, die Pläne seien aus Gründen des Denkmalschutzes unzulässig. „Jetzt rächt sich, dass der rot-rot-grüne Senat im Hauruck-Verfahren einen Fertigbau gegen den Rat des Bezirkes, gegen das Votum der Schul-Fachleute und gegen die Anwohner durchsetzen wollte“, teilte Kreischef Thomas Heilmann mit.

Allerdings sagen die Denkmalschutzbehörden nicht, dass der Bau am Osteweg 63 generell unmöglich ist. „Sollten die Planungen Rücksicht auf die denkmalfachlichen Belange nehmen, ist der Bau einer Flüchtlingsunterkunft am Standort aus denkmalpflegerischer Sicht aber grundsätzlich möglich“, stellte Christoph Rauhut klar. Die beteiligten Senatsverwaltungen müssten nun umplanen – oder das Vorhaben am Osteweg abschreiben.

Auf jeden Fall scheint mit der Stellungnahme der Denkmalschutzbehörden der geplante Bautermin im Oktober nicht mehr zu halten zu sein.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false