zum Hauptinhalt

Gespräch mit Bürgerinitiativen: Neue Hoffnung für die Flugrouten-Gegner

Die Anwohner des Müggelsees sehen wieder eine Chance auf Ruhe. Anlass ist ein Treffen mit Verkehrs-Staatssekretär Scheurle und Vertretern der Flugsicherung. Es bleibt aber bei den Plänen für eine Menschenkette rund um den See.

Es kommt neue Bewegung in die Debatte um die Flugrouten vom künftigen Airport in Schönefeld. In zwei bis vier Wochen soll die Deutsche Flugsicherung neue Kurse für abfliegende Maschinen vorlegen, die insbesondere den umstrittenen Überflug des Müggelsees vermeiden. Diese Neuigkeit überbrachte Ralf Müller von der Friedrichshagener Bürgerinitiative am gestrigen Abend den rund 2500 Teilnehmern der inzwischen siebten Montagsdemonstration auf dem Marktplatz des Köpenicker Ortsteils.

„Noch haben wir gute Chancen, die Anrainer des Müggelsees vor dem Lärm tief fliegender Maschinen zu bewahren.“ So optimistisch war Müller aufgrund eines Gesprächs am Nachmittag: Der Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium, Klaus-Dieter Scheurle, hatte sich mit Vertretern der Flugsicherung und Bürgerinitiativen aus der Region getroffen.

Dabei hatte der CDU-Direktkandidat für Treptow-Köpenick, Niels Korte, mehrere Vorschläge unterbreitet. Demnach sollen die Maschinen noch vor Müggelheim rechts abdrehen und südlich an Gosen sowie Neu-Zittau vorbeifliegen. Somit würden der Müggelsee und Müggelheim nicht mehr überflogen. Außerdem müssten die Piloten verpflichtet werden, bis zu einer Höhe von 2500 Metern kein bewohntes Gebiet zu überfliegen. Von der Nordbahn dürfe es zwischen 22 Uhr und 6 Uhr keine Abflüge geben.

„Die Flugsicherung will diese Vorschläge prüfen, so dass wir spätestens zur Sitzung der Fluglärmkommission am 26. September darüber diskutieren können“, kündigte Ralf Müller von der Bürgerinitiative an. Anfang Dezember wird mit einem Abschluss der Debatte gerechnet. Auf der Montagsdemo selbst stand später ein Name im Mittelpunkt. Mit Liedern und in Reden wurde der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) angegriffen, weil dieser noch immer nicht den Weg nach Friedrichshagen gefunden hatte. „Er kennt uns gar nicht“, sagte der Regisseur Leander Haußmann.

Er war vor einer Woche von der Senatskanzlei wegen „beleidigender Äußerungen“ von einem Gespräch im Roten Rathaus ausgeladen worden. Haußmann rief die Demo-Teilnehmer nachdrücklich dazu auf, sich an der Menschenkette rund um den Müggelsee zu beteiligen, die für den 28. August geplant ist. Dafür würden 10 000 Menschen und 200 Boote benötigt.

Zur Startseite