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Berlin: Gesucht: Paten für Persönlichkeiten

Erste Sponsoren für verfallende Grabmäler sind gefunden. Doch es gibtmehrMöglichkeiten, Andenken zu bewahren

Der Tagesspiegel-Aufruf vom 13. November, die Patenschaft für historische Gräber zu übernehmen, hat sich bis nach Wien herumgesprochen. Eine Nachfahrin des Kaffeehausgründers Kranzler meldete sich bei der Stiftung Historische Friedhöfe, um Näheres über die Geschichte ihrer Familie zu erfahren. Johann Georg Kranzler verließ um 1825 Wien, um im strengen Preußen die Kaffeehauskultur zu etablieren. Das Kranzler-Grab liegt auf dem Dorotheenstädtischen Friedhof an der Liesenstraße. Auch für das Grab des Architekten Ferdinand Hesse auf dem Dreifaltigkeitsfriedhof in Kreuzberg interessiert sich inzwischen eine entfernte Verwandte. Wir stellen erneut Gräber historischer Persönlichkeiten vor, die zu verfallen drohen und einen Paten oder Spender brauchen. Bei einigen handelt es sich um Ehrengräber der Stadt Berlin. Viele dieser Gräber sind auch deswegen in einem schlechten Zustand, weil die dort Bestatteten in Vergessenheit geraten sind. Die Grabstellen von E.T.A. Hoffmann, Bertold Brecht, Max Pechstein, Ernst Reuter, Theodor Mommsen, Gustav Stresemann und vielen anderen Berühmtheiten haben eine bessere Lobby – um sie kümmern sich Stiftungen, Nachfahren oder der öffentliche Denkmalschutz. Auf St. Matthäus ruhen die Brüder Grimm und der Mediziner Rudolf Virchow. Nächstes Jahr wird der Friedhof 150 Jahre alt. Auf dem Apostel-Paulus-Friedhof liegen der Bildhauer Reinhold Begas, Erbauer des Neptunbrunnens, und der liberale Politiker Friedrich Naumann.

Texte: Thomas Loy, Fotos: Doris Klaas (7), Kitty Kleist-Heinrich

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