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Gesundheit: Abnehmen auf Rezept

Der Trend ist erschreckend: immer mehr Erwachsene leiden an krankhaftem Übergewicht. Jetzt haben die DAK und die Charité ein Programm entwickelt, das Betroffenen helfen soll. Ein Jahr lang werden die Patienten professionell angleitet.

Übergewichtigen wird auf den Leib gerückt. Die Deutsche Angestellten Krankenkasse und die Charité haben ein Behandlungskonzept entwickelt, um den Betroffenen beim Abnehmen zu helfen. Als Grundlage für eine so genannte Integrierte Versorgung hat  die Charité mit der DAK einen Vertrag geschlossen, sagte ein Sprecher der Krankenkasse. Die Patienten können sich vom Hausarzt überweisen lassen oder sich selbst für das Programm anmelden.

Disziplin gefordert

Ein Jahr lang wird den Patienten geholfen abzunehmen. Fünf Stunden pro Woche  sind für das Programm in den ersten sechs Monaten vorgesehen. Die Patienten erhalten eine gesunde Mischung aus Ernährungsberatung, Bewegungstraining, Entspannungs- und Verhaltenstherapie. Im zweiten Halbjahr ist nur noch die Hälfte der Stunden vorgesehen. Das Therapieprogramm wird auf den Behandlungsverlauf abgestimmt.

"Kurzfristige Hau-Ruck-Methoden sind bei schwer übergewichtigen Patienten zwecklos", sagte Burghard Klapp von der Medizinischen Klinik mit Schwerpunkt Psychosomatik. Das Programm sei darauf ausgerichtet, Gewohnheiten auf lange Sicht zu verändern, "denn das Essverhalten ist stark psychisch gesteuert".

Herzinfarktrisiko kann gesenkt werden

In Berlin und Brandenburg leidet den Angaben zufolge etwa ein Prozent der Erwachsenen unter extremem Übergewicht. Ihr Body-Mass-Index liegt bei einem Wert von 40 oder höher. Der Index errechnet sich aus dem Gewicht geteilt durch die Größe (in Meter) zum Quadrat. Normalerweise sollte er zwischen 20 und 25 liegen. Die Adipositasa entwickelt sich deutschlandweit zu einem Problem: Rund 30 Prozent der Bevölkerung sind betroffen. Ein Übergewichtiger, der zehn Kilo abnimmt, senkt sein Risiko, früher zu sterben, bereits um 20 Prozent. (tbe/ddp)

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