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Säugling

© dpa

Gesundheit: Säuglingssterblichkeit in Berlin gesunken

In den letzten zehn Jahren hat sich die Sterblichkeit bei Neugeborenen in Berlin deutlich verringert. Durch die sogenannte Neonatalerhebung konnte die Versorgungsqualität der Kliniken verbessert werden.

Starben 1997 von den 30.369 in Berlin geborenen Kindern noch 134 innerhalb des ersten Lebensjahres, waren es 2007 von 31.174 noch 109, wie die Ärztekammer mitteilte. Dieser Erfolg geht zu einem großen Teil auf die sogenannte Neonatalerhebung zurück. Daran beteiligen sich seit Beginn der 90er Jahre alle neonatologischen Abteilungen Berlins. Seit 1998 wird die Erhebung genutzt, um an den teilnehmenden Kliniken die Versorgungsqualität zu verbessern. Das Engagement und die freiwillige Teilnahme aller neonatologischen Abteilungen in Berlin sei ein voller Erfolg, betonte Ärztekammerpräsident Günther Jonitz.

Darüber hinaus konnten den Angaben zufolge wichtige medizinische Erkenntnisse aus der Erhebung gewonnen werden. Bis 2006 konnte bei den besonders unreifen Frühgeborenen (unter 1500 Gramm) die Zahl der Hirnblutungen geringfügig gesenkt werden. Erreicht wurde dies durch eine vermehrte vorgeburtliche Gabe von Cortison an die Mutter. Das Medikament fördert die Lungenreife des ungeborenen Kindes. Damit musste das Kind nach der Geburt seltener und weniger intensiv beatmet werden, was wiederum Hirnblutungen fördern kann. Als ebenfalls günstig erwies sich eine gute Temperaturkontrolle in den Erstversorgungsräumen nach der Entbindung, wie es hieß.

Diese neben dem Kreißsaal liegenden Räume sollten eine Temperatur von mindestens 35 bis 37 Grad Celsius haben, um ein Auskühlen der Neugeborenen zu verhindern. Bei der Neonatalerhebung wird im Jahresabstand nach bundesweit einheitlichen Kriterien die Versorgungsqualität der in den ersten zehn Lebenstagen stationär in diesen Spezialabteilungen aufgenommenen Früh- und Neugeborenen ausgewertet. (bai/ddp)

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