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Getöteter Student: Gedenken an Benno Ohnesorg – in neuem Licht

„Benno Ohnesorg, Opfer eines Stasi- Agenten“ steht auf dem Kranz, den die „Vereinigung 17. Juni 1953“ am Denkmal vor der Deutschen Oper niedergelegt hat.

„Benno Ohnesorg, Opfer eines Stasi- Agenten“ steht auf dem Kranz, den die „Vereinigung 17. Juni 1953“ am Denkmal vor der Deutschen Oper niedergelegt hat. Knapp zwei Dutzend Vertreter von Kommunismus- und Stalinismus-Opferverbänden haben sich am Dienstagabend an dem Ort versammelt, an dem genau 42 Jahre zuvor der Student Benno Ohnesorg erschossen wurde. Und zwar nicht von irgendeinem West-Berliner Polizisten, wie die Versammelten angesichts der neuen Erkenntnisse betonen, sondern von einem Stasi-Mann in Polizeiuniform. Deshalb verhüllen sie symbolisch das 1971 von Alfred Hrdlicka geschaffene Relief mit einem Baumwolltuch. Sie fordern den Künstler auf, das Motiv der prügelnden Polizei infrage zu stellen. Zumindest müsse die Inschrift um den Hinweis ergänzt werden, dass der Täter Karl-Heinz Kurras ein Stasi- Agent gewesen sei. Und: Die Demonstranten fordern, eine Mordanklage gegen den damals freigesprochenen Beamten zu prüfen. Die Frage nach einem Zusammenhang zwischen Kurras’ Stasi-Tätigkeit und der Tötung des Studenten ist bislang offen. Aber fast zeitgleich mit der Kundgebung teilt die Stasi-Unterlagenbehörde mit, dass die Bundesanwaltschaft einen Teil von Kurras’ Akte sperren lassen habe: Der Generalbundesanwalt prüfe den Verdacht eines Auftragsmordes durch die Stasi. Die Suche nach der Wahrheit geht also weiter. obs/ddp

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