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Berlin: Getrübtes Badevergnügen

Algen breiten sich in den Seen aus. Kein schöner Anblick – aber ungefährlich

Im Juli beginnen die Berliner Seen zu blühen: Statt klarem Wasser erwarten die Schwimmer glitschige Algen, manchmal als einzelne Fäden, dann als ganze Teppiche. Die Algen trüben nicht nur die Sicht unter Wasser, sondern verderben vielen auch die Lust auf schnelle Abkühlung.

Gefährlich sind die Algen bislang aber nicht: „Wir haben in dieser Woche Toxinmessungen durchgeführt“, sagt Roswitha Kröger, Mitarbeiterin der Fachgruppe Wasserhygiene des Landesamtes für Gesundheit und Soziales (Lageso). Bislang lägen alle Messergebnisse unter dem Vorsorgewert, den das Umweltbundesamt festgelegt hat. Kindern und Allergikern rät die Expertin dennoch, Algenteppiche zu meiden. Denn diese enthielten unter Umständen giftige Blaualgenstämme, die von Kindern verschluckt werden könnten. Badegäste sollten um die Algenteppiche im Wasser deshalb einen Bogen machen. Grundsätzlich seien aber nicht alle Blaualgen giftig. Allergikern rät Kröger, nach dem Schwimmen zu duschen und die Badehose zu wechseln. Für problematisch hält Kröger außerdem, dass die Algen das Wasser trüben und die Sichttiefe verringern. Dies könne im Falle eines Badeunglücks die Rettung erschweren.

Das Algenwachstum in den Badeseen hängt laut Lageso damit zusammen, dass die Gewässer sehr nährstoffreich sind und hohe Konzentrationen an Phosphor und Stickstoff enthalten. Im Frühjahr entwickelten sich deshalb zunächst Kieselalgen, ab Juli dann Blaualgen an den rückgestauten Fluss-Seen von Dahme, Spree und Havel.

Am stärksten betroffen sind daher auch in Berlin momentan die Badestellen an der Dahme sowie der Unterhavel. In Brandenburg wurde eine Badestelle – die am Seebad Rangsdorf – wegen des starken Algenwachstums gesperrt. An acht weiteren Stellen wird wegen Blaualgen vom Schwimmen abgeraten.Rita Nikolow

Mehr Details im Netz:

www.badegewaesser.berlin.de

www.brandenburg.de/badestellen

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