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Gewaltbereite junge Migranten: Diakonie fordert sachliche Debatte

Das Diakonische Werk hat eine Versachlichung der Debatte um die Gewaltbereitschaft jugendlicher Migranten angemahnt. In einem offenen Brief appellierte die Direktorin an die Verantwortlichen von Berlin und Brandenburg, Migranten nicht nur als Problem zu betrachten.

Berlin - Der deutschen Gesellschaft gelinge es nur unzureichend, Jugendlichen mit Migrationshintergrund gleiche Chancen auf Teilhabe am sozialen und gesellschaftlichen Leben zu eröffnen, heißt es in einem Brief der Direktorin der Diakonie Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, Susanne Kahl-Passoth, an die politisch Verantwortlichen in Berliner und Brandenburg.

In dem Schreiben macht die Diakonie-Chefin auf die "besonders aussichtslosen Situationen" von Jugendlichen ohne gesicherten Aufenthalt aufmerksam. Gerade diese Jugendlichen seien in den vergangenen Wochen in Berlin vermehrt auffällig geworden. Gewaltbereitschaft und Überforderung von Eltern seien dabei aber nicht an die ethnische Herkunft gebunden, sondern ein Phänomen in allen Gesellschaftsschichten, fügte sie hinzu.

Zur Verbesserung der Situation forderte das Diakonische Werk eine veränderte Haltung gegenüber Jugendlichen mit Migrationshintergrund. Wo diese jungen Menschen nur als Problem gesehen würden, verstärkten sich Ausgrenzungsmechanismen. Menschen mit Migrationshintergrund müssten Zugang zu Arbeitsfeldern im öffentlichen Dienst und anderen Berufssparten finden, in denen sie bisher aufgrund hoher Eintrittsbarrieren kaum präsent sind. Stattdessen würden gegenwärtig im Zuge "massiver Kürzungen" in der Jugendhilfe bewährte Konzepte wirkungslos, und gewachsene Kooperationen zerstört. (tso/ddp)

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