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Gewalttat: Prozess gegen mutmaßliche Neonazis

Wegen schweren Raubes, Körperverletzung und Skandierens rechtsradikaler Parolen müssen sich seit heute vier mutmaßliche Neonazis vor dem Berliner Landgericht verantworten.

Berlin - Die 21- bis 28-jährigen Männer sind angeklagt, im Dezember 2006 einen 29-Jährigen nach einem Streit in der S-Bahn in einem Park in Buch misshandelt und beraubt zu haben. Der arbeitslose Landschaftsgärtner soll durch Schläge und Tritte gegen den Kopf lebensgefährliche Verletzungen erlitten haben. Nach Aussage von drei Angeklagten hatten sie das Opfer "lediglich" mit Fäusten traktiert. Ein weiterer Angeklagter gab an, den 29-Jährigen "nur mit dem Fuß gestreift" zu haben.

Entgegen dieser Angaben bezichtigte der älteste Angeklagte einen 24-jährigen Mittäter, "richtig ausgeholt" und auf das Opfer eingetreten sowie dessen Rucksack geraubt zu haben. Alle Angeklagten bestritten hingegen, in der S-Bahn den Hitlergruß skandiert und rechtsextremistische Parolen gerufen zu haben.

Die Männer hatten in der Bahn Musik gehört und Bier getrunken, als das Opfer einstieg. "Man hat sofort gemerkt, dass die rechtsgerichtet waren", sagte der 29-Jährige vor Gericht. Der älteste Angeklagte war seiner Erinnerung nach der "Fanatischste" von ihnen gewesen. Einer habe dann sofort "Stress" gemacht, ihn als "Zecke" beschimpft und später im Park gegen den Kopf getreten. Danach habe er keine Erinnerung mehr, sagte er. Der Prozess wird am Donnerstag fortgesetzt. (tso/ddp)

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