zum Hauptinhalt

Berlin: Gewerkschaft gegen Kita-Privatisierung

Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi bezweifelt, dass das Land durch eine weitere Privatisierung von Kindertagesstätten Geld sparen könnte. Die jüngsten Kostenrechnungen der freien Wohlfahrtsverbände basierten nicht auf einem seriösen Kostenvergleich.

Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi bezweifelt, dass das Land durch eine weitere Privatisierung von Kindertagesstätten Geld sparen könnte. Die jüngsten Kostenrechnungen der freien Wohlfahrtsverbände basierten nicht auf einem seriösen Kostenvergleich. Deshalb "warnt" Verdi die Landespolitiker davor, diese Berechnungen für "vordergründige Privatisierungsentscheidungen" heranzuziehen.

Wie berichtet, verfolgen die Sozialdemokraten das Ziel, alle öffentlichen Kitas an freie Träger zu übertragen. Nach neuesten Nachfragen von Verdi in den Bezirken werden bereits 48 Prozent der Einrichtungen und über 40 Prozent der Plätze in privater Verantwortung geführt. Bislang war immer davon die Rede, dass noch zwei Drittel der Kapazitäten den Bezirken unterstehen. Die Wohlfahrtsverbände hatten in Aussicht gestellt, dass sich durch eine 100-prozentige Privatisierung 290 Millionen Mark pro Jahr sparen ließen.

Verdi lehnt aber nicht nur eine Privatisierung ab. Auch die Zusammenfassung aller Einrichtungen eines oder mehrerer Bezirke in einem Eigenbetrieb findet nicht ihre Zustimmung. Hamburgs Erfahrungen zeigten, dass die Politik dann zu wenig Einfluss nehmen könne, warnte gestern die Personalratsvorsitzende Andrea Kühnemann. Als Konsequenz aus der Pisa-Studie fordert die Gewerkschaft, in den nächsten Monaten über eine "Kita-Pflicht" nachzudenken. Außerdem brauche man analog zum Landesschulbeirat einen "Landes-Kita-Beirat".

sve

Zur Startseite