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Gewobag: Streit über Gift unter Häusern geht weiter

Im Streit um einen Millionen-Schadenersatz für Anleger eines Gewobag-Grundstücksfonds ist beim Verkündungstermin vor dem Berliner Landgericht noch keine Entscheidung gefallen. Die Anleger hatten Klage eingereicht, weil die städtische Gesellschaft ihnen verschwiegen hatte, dass der Boden der Gewobag-Grundstücke verseucht sei.

„Die Hängepartie geht weiter“, sagte Anwalt Christian Naundorf, der die Klägerseite vertritt. Wie berichtet, fühlen sich Anleger, die Wohnungen aus Grundstücksfonds der Gewobag in Tegel-Süd erwarben, getäuscht: Die städtische Gesellschaft habe ihnen verschwiegen, dass der Boden der Grundstücke, auf denen die Häuser stehen, verseucht sei. Die Gewobag, die sich bislang mit dem Hinweis auf das schwebende Verfahren nicht äußern wollte, betonte gestern, das Gericht verlange von den Klägern, zu denSchriftsätzen der Gesellschaft Stellung zu nehmen. Es werte offenbar die Argumente der Gewobag als „erheblich“.

Der nächste Verhandlungstermin in diesem Streitfall ist für den 8. Juli geplant, zwölf von 32 Anlegern erstritten bereits eine Rückabwicklung ihrer Kaufverträge. Am 8. Mai soll über die Klagen eines weiteren Grundstücksfonds rund um die Sterkrader Straße auf ehemaligem Gaswerkgelände entschieden werden. Das Unternehmen sieht sich Schadenersatzforderungen in Höhe von insgesamt 43 Millionen Euro gegenüber. Rund um die Sterkrader Straße gibt es mehr als 200 Wohnungen. Anleger werfen auch der früheren Senatsumweltverwaltung vor, auf Drängen der Gewobag in den neunziger Jahren den Boden nicht hinreichend untersucht zu haben. Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung hatte betont, eine Gesundheitsgefährdung bestehe nicht, die Angelegenheit sei aber „keine schöne Geschichte“.C. v. L.

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