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Berlin: Gewollt, nicht gekonnt (Kommentar)

Kein Zweifel, das Mahnmal ist politisch gewollt. Mancher Kritiker wird sich dennoch bestätigt fühlen.

Kein Zweifel, das Mahnmal ist politisch gewollt. Mancher Kritiker wird sich dennoch bestätigt fühlen. Denn absehbar war seit dem Beschluss des Bundestages im Sommer 1999, dass der Zeitplan nicht zu halten ist. Wenn der Stiftungsrat auf einem symbolischen Baubeginn am 27. Januar besteht, dann hat das etwas Trotziges: als wolle er die Realitäten nicht wahrhaben. Eberhard Diepgen, wahrlich keiner der Mahnmal-Befürworter, wusste es als intimer Kenner des Verwaltungsapparats schon vor Monaten besser. Noch fehlen nahezu alle Voraussetzungen für den Baubeginn. Die Baugenehmigungen stehen aus, im Bundeshaushalt sind die Bausummen nicht eingeplant, Architekturpläne für das geplante Haus des Erinnerns liegen nicht vor, und auch der Förderverein hat große Probleme bei der Beschaffung seines Finanzierungsanteils. Zudem gibt es mit dem Land Berlin keinerlei Regelungen über eine finanzielle Beteiligung und über die späteren Kosten für Betrieb und Überwachung des Mahnmals. Keiner braucht sich zu wundern, wenn nun Zweifel an der Seriosität des Projekts wachsen. Nach der neuesten Planung soll es im Sommer 2001 mit dem Bau losgehen. Das Mahnmal wird gewollt, aber wird es auch gekonnt?

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