
© Britta Pedersen/dpa
„Gezieltes Absammeln von Amphibien“: Wegen Waschbärenplage weniger Frösche in Berlin
Immer häufiger sorgen Waschbären für Beschwerden und Anfragen von Bürgern. Ihr Bestand hat sich in 20 Jahren „deutlich erhöht“. Nächstes Jahr soll ein Schwerpunkt auf das Management gelegt werden.
Stand:
Immer häufiger sorgen Waschbären in Berlin für Beschwerden und Anfragen von Bürgern. Die Waschbären haben sich nach Einschätzung des Senats in den vergangenen Jahrzehnten in der Stadt weit ausgebreitet. Wegen starker Indikatoren gehe man davon aus, „dass sich der Bestand in den vergangenen 20 Jahren deutlich erhöht hat“, antwortete der Senat auf eine Anfrage der Grünen.
Gründe für die Einschätzung seien die jährlichen Zahlen der Jagdstrecken sowie die stetige Zunahme von Bürgeranfragen. Eine genaue Untersuchung der Zahlen gebe es allerdings in Berlin ebenso wenig wie in anderen Bundesländern.
„Eine Schätzung von Wildtierbeständen ist daher grundsätzlich mit großen Unsicherheiten behaftet“, hieß es. Eine detaillierte Darstellung der Populationsentwicklung sei daher nicht möglich. Im kommenden Jahr 2026 wolle man aber einen Schwerpunkt auf Fragen des Managements des Waschbärvorkommens legen.
Die wachsende Zahl von Waschbären ist auch mitverantwortlich für den Rückgang von Amphibien wie Fröschen in Berlin. Neben dem Verlust an Lebensraum und Wassermangel in Trockenjahren sei auch der Druck durch Waschbären deutlich erkennbar. „Durch Aufnahmen mit Wildtierkameras und der Untersuchung von Fraßresten ist das gezielte Absammeln von Amphibien durch Waschbären belegt.“
Besonders vor und beim Laichen könnten Amphibien schlecht flüchten und seien „eine für Waschbären leicht erreichbare Nahrungsquelle“. Intensives und wiederholtes Jagen sei eine mögliche Gegenmaßnahme. (dpa)
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: