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Berlin: Gift oder Medizin?

Frau wegen versuchten Mordes vor Gericht

Als die zwanzigjährige Beziehung vor ihrem Ende stand, griff die Frau laut Anklage zum Gift: Monika T. soll ihrem ehemaligen Lebensgefährten mehrmals ein Medikament in den morgendlichen Tee gemischt haben, das einen auch in Rattengift enthaltenen Wirkstoff enthält. Die Substanz führte zu lebensbedrohlichen Blutwerten, intensiven Ermittlungen und schließlich zu einer Anklage wegen versuchten Mordes. Böse Absichten aber bestritt die 48-Jährige gestern vor Gericht.

„Ich wollte ihm helfen, habe gedacht, dass eine Tablette pro Tag ungefährlich ist“, beteuerte die Kauffrau. Sie habe das Medikament übers Internet bestellt – angeblich aus Sorge um den unter Bluthochdruck leidenden Mann. Weil er keine Pillen angenommen hätte, will sie die Tabletten zu anderen Medikamenten auf den Frühstücksteller ihres damaligen Partners gelegt haben.

Der 56-jährige Alexander von L. dagegen schloss aus, dass er zusätzliche Tabletten genommen haben könnte. Ihm sei aber nach seinem Klinikaufenthalt in den Sinn gekommen, dass sein Ostfriesentee mehrfach „sehr metallisch, geradezu widerlich“ geschmeckt habe. Kurz vor der Vergiftung Anfang 2004 hatte er die Angeklagte aufgefordert, sich eine neue Wohnung zu suchen. Bis heute aber zahlt er Miete und Auto für die Frau. Der Prozess wird am Mittwoch fortgesetzt. K.G.

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