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Bis zum zweiten Piks müssen Berliner, die mit den Wirkstoffen von Biontech und Moderna geimpft wurden, nun länger warten.

© Fabian Strauch/dpa

Nun sechs Wochen zwischen den Spritzen: Berlin verschiebt Zweitimpfungen mit Biontech und Moderna

Berlin hat bestehende Termine zur Zweitimpfung mit Biontech und Moderna aufgehoben. Sie sind aber nicht abgesagt, sondern nur verschoben.

Die Zweitimpfungen mit den mRNA-Wirkstoffen der Hersteller Biontech/Pfizer und Moderna werden in Berlin verschoben. Dazu sind in den vergangenen Tagen bereits bestehende Termine wieder gestrichen worden. Das teilte der Sprecher der Senatsgesundheitsverwaltung Moritz Quiske auf Anfrage mit. „Die Termine werden nicht abgesagt, sondern nur auf einen späteren Zeitraum verschoben.“

Statt drei Wochen würden nun sechs Wochen zwischen den beiden Spritzen liegen. Berlin folge damit der Empfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko), so der Sprecher. Diese hatte ihre Empfehlung für den Abstand zwischen der ersten und zweiten Impfung mit den Wirkstoffen von Biontech/Pfizer und Moderna Anfang April entsprechend geändert.

Umgesetzt werde die neue Vorgabe in Berlin seit vergangener Woche, sagte Quiske. Zunächst hätten neu geimpfte Personen direkt einen zweiten Termin mit zeitlich längerem Abstand erhalten. In dieser Woche seien zwischen Montag und Donnerstag zudem bereits zuvor bestehende Termine telefonisch wieder abgesagt und verschoben worden. „Da sind wir gestartet mit dem offensiven Verschieben bei den Terminen“, sagte der Sprecher.

Die Stiko hatte ihre Empfehlung für den zweiten Impftermin geändert, um möglichst vielen Menschen eine erste Impfung zu ermöglichen. So soll die Zahl der Personen erhöht werden, die über einen Schutz gegen das Coronavirus und vor schweren Krankheitsverläufen verfügen. In Berlin wurde dieser Strategieschwenk offenbar jedoch erst verzögert angewandt. Viele Menschen in der Hauptstadt dürften damit später als nötig ihre erste Impfung erhalten haben.

Gesundheitsverwaltung verteidigt verzögerte Umsetzung der Impfempfehlung

„Wir konnten das nicht sofort umstellen, sonst reißen wir riesige Löcher in die Pläne“, sagte der Sprecher der Gesundheitsverwaltung dazu. „Fünf Tage früher oder später, das ist nicht der Punkt.“

Der Sprecher von Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD) betonte zudem, dass es keinen Impfstopp gebe. Erstimpfungen würden anders als in Brandenburg auch mit dem Biontech-Wirkstoff weiterhin vorgenommen. Dort hatte Innenminister Michael Stübgen (CDU) am Mittwoch überraschend angekündigt, ab Ende April in den Impfzentren vorerst keine Erstimpfungen mit Biontech und Moderna mehr durchzuführen.

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Wie Stübgen erläuterte, sei es vordringlich, die mit Astrazeneca erfolgten Erstimpfungen abzusichern. „Ansonsten verlieren die Geimpften ihre Immunisierung und wir müssen wieder von vorn anfangen“, sagte Stübgen. „Da die Gesundheitsminister für dieses Manöver keinen zusätzlichen Impfstoff zur Verfügung stellen können, werden wir in anderen Bereichen Biontech und Moderna einsparen müssen.“ Daher werde man weniger zusätzliche Erstimpfungstermine anbieten, als bisher geplant.

Für Berlin gelte dies jedoch nicht, sagte Quiske. „Solange der Bund seine Impfstofflieferungen einhält, sind die Erstimpfungen nicht gefährdet.“

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