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Berlin: Glockengeläut und stilles Gebet Berliner Christen trauern um Johannes Paul II.

In vielen Kirchen Berlins läuteten gestern Abend kurz nach 22 Uhr die Glocken – als Zeichen dafür, dass der Papst gestorben ist. Etliche Kirchen ließen ihre Türen gestern Abend bis Mitternacht geöffnet, damit Trauernde spontan Trost suchen können.

In vielen Kirchen Berlins läuteten gestern Abend kurz nach 22 Uhr die Glocken – als Zeichen dafür, dass der Papst gestorben ist. Etliche Kirchen ließen ihre Türen gestern Abend bis Mitternacht geöffnet, damit Trauernde spontan Trost suchen können. Vor der HedwigsKathedrale versammelten sich einige Menschen und verharrten im stillen Gebet. Um halb elf wurden auch hier die Tore der bereits verschlossenen Kathedrale wieder geöffnet, die Betenden nahmen in den Kirchenbänken Platz. Einige entzündeten Kerzen.

In allen Gottesdiensten wird am heutigen Sonntag der Tod von Johannes Paul II. das zentrale Thema sein. Kardinal Georg Sterzinsky wird um zehn Uhr in der Hedwigs-Kathedrale eine Gedenkmesse abhalten. Im Anschluss daran wird das Kondolenzbuch in der Kathedrale ausgelegt werden, in das sich der Kardinal als erster eintragen wird. Für Mitte der Woche kündigte Kardinal Sterzinsky ein großes Requiem in der Kathedrale an.

Ein zweites Kondolenzbuch mit bundesweiter Bedeutung wird es in der Nuntiatur in der Neuköllner Lilienthalstraße geben, in der diplomatischen Vertretung des Vatikan in Berlin. Vor der Nuntiatur hatten bereits gestern Nachmittag Passanten Kerzen auf den Gehweg gestellt. In der Johannes-Basilika nebenan hatten polnische Katholiken schon seit Freitag Tag und Nacht für den sterbenden Papst gebetet. Die Kirche war in den letzten Tagen auch nachts geöffnet. „Es ist, als ob mein Großvater sterben würde“, sagte eine junge Frau mit Tränen in den Augen. „Er hat so viel Gutes getan für uns Polen, für die ganze Welt.“

Die 42-jährige Teresa hatte es in der Wohnung nicht mehr ausgehalten vor lauter Unruhe und kam auch in die Johannes-Basilika. Sie fühlte sich dem Papst besonders nahe, denn sie stammt wie er aus der Stadt Wadowice. Dort hatte sie ihn als Bischof erlebt. Sie hatte sich immer sicher bei ihm gefühlt, weil er so sehr für den Frieden gekämpft habe. Auch dass er den Menschen vergeben habe für das, was sie im Krieg getan haben, imponierte ihr. „Und dass er sich mit den Juden ausgesöhnt hat! Das ist gerade für uns Polen wichtig, jetzt können wir den Juden wieder in die Augen schauen.“ „Es ist mir eine Ehre, für diesen Papst zu beten“, sagte ein junger Mann. clk

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