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Beim Lottospielen liegen die Gewinnchancen auf einen Jackpot bei 1:140 Millionen.

© dpa

Glosse: Mit Fälschungen reich werden?

Beim Lottospielen sind die Gewinnchancen zu gering und Erben tun eh nur die Reichen. Doch Papiere fälschen scheint auch nicht die beste Lösung.

Reich und schön wäre schön. Ganz schön reich würde auch schon reichen. Aber wie? Lotto mit Suchtgefahr und einer Gewinnchance von 1:140 Millionen ist eher eine theoretische Lösung, selbst wenn sich die statistische Wartezeit durch die Mittwochsziehung auf 70 Millionen Wochen verkürzen lässt. Erben geht meist schneller, trifft aber eher jene, die schon alles haben. Und die Zeiten, in denen man beim Überfall der örtlichen Bankfiliale schnelles Geld machen konnte, sind vorbei, weil entweder die Filiale ihrerseits bereits geflohen ist oder sich nichts mehr erbeuten lässt außer Immobilienflyern und SEPA-Überweisungsträgern.

SEPA klingt ja leicht septisch, was zu einem Fall passt, den das Landgericht gerade verhandelt (siehe Text rechts): Rezeptfälscher sollen zweieinhalb Millionen Euro ergaunert haben. Muss ein Patentrezept gewesen sein. Wie mühsam waren wohl im Vergleich jene 86 000 Euro erarbeitet, die ein ebenfalls angeklagter Kunstfälscher erwirtschaftet hat!

Rezeptfälschen ist demnach eine Alternative zum Gelddrucken. Zumal sich Geldscheine gar nicht kopieren lassen, was – Achtung, jetzt kommt Klugschiet für den nächsten Smalltalk – an der EURion-Konstellation liegt. Das ist ein Kunstwort aus Euro und Orion (dem das Muster ähnelt) und bezeichnet die Anordnung jener gelben Punkte neben Mario Draghis Autogramm, die der rechtschaffene Kopierer als Stoppsignal erkennt.

Es läuft wohl doch auf Lotto hinaus.

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