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Berlin: Glück und Bitterkeit (Glosse)

Bitter sind diese schönen Herbsttage für viele unserer Mitbürger: Für Walter Momper sowieso, für Gerhard Schröder, den die Charaktermaske Lafontaine quält, Renate Künast, der es nichts genutzt hat, auf Inline-Skates schneller zu sein als Diepgen in Turnschuhen, Christoph Stölzl, weil ihm keiner gesagt hat, dass Radunski geht. Auch mancher Bonner fühlt Bitterkeit.

Bitter sind diese schönen Herbsttage für viele unserer Mitbürger: Für Walter Momper sowieso, für Gerhard Schröder, den die Charaktermaske Lafontaine quält, Renate Künast, der es nichts genutzt hat, auf Inline-Skates schneller zu sein als Diepgen in Turnschuhen, Christoph Stölzl, weil ihm keiner gesagt hat, dass Radunski geht. Auch mancher Bonner fühlt Bitterkeit. Erstens, weil er von den Berlinern gemobbt wird und zweitens, weil die Wahlen zu einem solch frühen Termin stattfanden, dass die meisten Zuzügler noch nicht mitwählen durften.

Andere hingegen sind glücklich, wie Ekkehard "Die Wurzel" Wruck, der in seinem Stimmbezirk mehr Wähler begeistern konnte als jeder andere Christdemokrat. Glücklicher werden ab Morgen auch die Bonner sein, denn der Zentralverband des Deutschen Handwerks lädt zum Happening: "Berliner versüßen Bonnern Berlin". Wir wissen nicht, was sich dahinter verbirgt, vermuten aber, dass massenhaft Marzipanbären an Zuzügler verschenkt werden.

Die zweite gute Nachricht ist, dass in der Charité ein Roboter entwickelt wird, der künstliche Gesichtsteile anpasst, und etwa ein künstliches Ohr binnen Minuten aufstecken kann. Vielleicht sollte die Technik genutzt werden, Charaktermasken durch Aufstecken geeigneter Teile rechtzeitig sichtbar zu machen, dann könnte sich das Unglück von Gerhard Schröder nicht wiederholen. Nur, wie wir Walter Momper glücklich machen können, wissen wir nicht.

Eva Schweitzer

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