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Berlin: Glückliche Realisierung und vollständiges Desaster liegen nun nah beieinander (Kommentar)

Der Poker um den Großflughafen in Schönefeld ist noch nicht in der letzten Runde. Aber das Spiel um Milliarden hat inzwischen einen Stand erreicht, bei dem die Chancen, fast alles zu verlieren oder viel zu gewinnen, nahe beieinander liegen.

Der Poker um den Großflughafen in Schönefeld ist noch nicht in der letzten Runde. Aber das Spiel um Milliarden hat inzwischen einen Stand erreicht, bei dem die Chancen, fast alles zu verlieren oder viel zu gewinnen, nahe beieinander liegen. Mit neuen, strafrechtlich bedeutsamen Vorwürfen gegen die Frankfurter Flughafengesellschaft (FAG) gerät die Vergabe des Mammutprojekts an das HochTief-Konsortium unaufhaltsam in Zweifel. Was trotzdem nicht heißt, dass der bislang unterlegene Konkurrent, die IVG-Gruppe, automatisch den Zuschlag bekäme. Zwar ist die IVG bereit, ihr altes Angebot zum Bau und Betrieb des Flughafens deutlich nachzubessern, aber HochTief - Partner der unglückseligen FAG - wird sich so rasch nicht geschlagen geben. Sie wird sämtliche juristischen Möglichkeiten nutzen, um weiter im Rennen zu bleiben. Den Ländern Berlin, Brandenburg und dem Bund - als bisher wenig erfolgreiche Flughafen-Privatisierer - bliebe noch die Möglichkeit, mit ausgeschiedenen Bietern neu zu verhandeln. Ein so modifiziertes Vergabeverfahren wäre aber risikobehaftet, die Vorwürfe von Filz und Korruption werden sich erhärten, nicht entkräften. Die einzig saubere Lösung: eine Neuausschreibung der Flughafen-Vergabe. Am Ende könnten Berlin und dessen Mit-Gesellschafter sogar davon profitieren. Der internationale Hauptstadt-Airport ist als zukunftssicheres Großprojekt inzwischen so begehrt, dass bessere Verträge und ein höherer Kaufpreis das Ergebnis einer solchen Neuausschreibung sein könnten.

za

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