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Berlin: Graffitisprayer stachen Zeugen nieder

Ertappte Graffitisprayer haben am Sonnabend früh einen Augenzeugen angegriffen und mit einem Schraubendreher schwer verletzt. Einem Lichterfelder Ehepaar war gegen 0.

Ertappte Graffitisprayer haben am Sonnabend früh einen Augenzeugen angegriffen und mit einem Schraubendreher schwer verletzt. Einem Lichterfelder Ehepaar war gegen 0.50 Uhr auf dem SBahnhof Rathaus Steglitz aufgefallen, dass ein Jugendlicher gerade einen Waggon beschmiert. Das Ehepaar sprach den jungen Mann an, als dieser flüchten wollte, hielt ihn der 55-jährige fest. Sekunden später tauchte jedoch ein Komplize des Sprayers auf und rammte dem Zeugen einen Schraubenzieher in den Oberkörper. Darauf flüchteten die beiden Unbekannten.

Der 55-Jährige kam mit schweren, aber nicht lebensgefährlichen Verletzungen in eine Klinik, seine gleichaltrige Ehefrau erlitt einen Schock. Die Ermittlungen hat die Spezialeinheit der Polizei „Graffiti in Berlin“ übernommen. Möglicherweise können die Täter anhand des außen auf den Waggon hinterlassenen „Tag“ (eine Art Unterschriftenkürzel) identifiziert werden, hieß es. Züge sind das Lieblingsziel der Graffitiszene – weil ihre „Werke“ anschließend durch die Stadt fahren und die Urheber so szene-intern Ruhm erlangen.

Der Leiter der vor zehn Jahren gegründeten Ermittlungsgruppe, Marko Moritz, hatte kürzlich im Tagesspiegel auf die stark gestiegene Gewaltbereitschaft in der Szene hingewiesen. Eine gut organisierte Bande lasse sich von Passanten oder Wachschützern nicht mehr vertreiben, hatte Moritz das Vorgehen des harten Kerns der Szene geschildert: „Die verteidigen sich, bis sie ihr Werk vollendet haben“ – und zwar immer öfter auch mit Waffengewalt. Mehrfach sind in den vergangenen Jahren Wachschützer oder Polizisten von ertappten Sprayern mit Messern oder Schlagwerkzeugen angegegriffen worden. Ha

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