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Berlin: "Grease": Schmierige Party

Da kann einem schwindelig werden, wie er mit seiner Bühnen-Partnerin umgeht. Mit Schwung stemmt er sie nach oben.

Da kann einem schwindelig werden, wie er mit seiner Bühnen-Partnerin umgeht. Mit Schwung stemmt er sie nach oben. Mit Kraft trägt er sie quer über die Bühne. Mit Ausdauer dreht er mit ihr schnelle Pirouetten. Und das alles macht Enrique Acevedo mit großem Tempo. Trotzdem: Jodi Carmeli macht das alles offenbar viel Spaß. Die beiden singen und tanzen die Hauptrollen im Musical Grease, das am Sonnabend Premiere hatte.

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Hendrik Zietz wird auch schwindelig. Vor Begeisterung. Trotzdem bleibt er ganz nüchtern. "Das sind ganz spezielle Sachen, die die beiden da machen, das mache ich so nicht", sagt er. Eigentlich ist Hendrik Zietz heute die Hauptperson. Doch der 27-Jährige sitzt im Parkett des Schiller-Theaters, statt auf der Bühne zu stehen. "Das ist auch besser so", erklärt er, "ich habe die beiden Voraufführungen absolviert, das hat auch alles gut geklappt, aber zur Premiere ist es doch besser, wenn das jemand macht, der mehr Erfahrung hat." Hendrik Zietz ist nämlich noch neu im Geschäft. Vor drei Wochen erst hat sich der Student gagen Konkurrenz aus Berlin und New York durchgesetzt und steht jetzt schon an der Spitze der Besetzungliste für das Musical. Allerdings zunächst in der zweiten Reihe. "Wann ich die Rolle komplett übernehme, steht noch nicht fest." Sicher, so Hendrik Zietz, sei nur, dass es nicht mehr lange dauern werde, bis Enrique Acevedo den Staffelstab an ihn weiter gibt.

Um eins ist für Rebecca Schluss

Für den Berliner hat das auch den Vorteil, dass er die Premierenparty im Hotel Palace ausgiebig feiern kann. Mit seinen Eltern, die eigens angereist sind. Für Rebecca Rosenbauer, die sich ebenfalls für die Grease-Mannschaft qualifiziert hat, sieht das anders aus. Sie hat eine Rolle im Ensemble, steht aber bereits jetzt tagtäglich auf der Bühne und muss die Party deshalb zeitig verlassen. Um eins ist Schluss für sie, und ihr Bruder geht gleich mit. Ihre Mutter, die in Frankfurt am Main ein renommiertes englischsprachiges Theater leitet, oder ihr Vater, der ORB-Intendant Hansjürgen Rosenbauer, sind nicht gekommen.

Dafür ist die Bude rappelvoll mit vielen anderen Leuten, die einen prominenten Namen tragen. Roberto Blanco zum Beispiel, oder Barbara Schöne, die ebenso wie Desiree Nick ihren Sohn mit ins Theater und zur Party gebracht hat. Die Feier schwänzen hingegen Isa und Tita von Hardenberg, Christoph Stölzl ebenso wie Friede Springer, sowie Monika und Eberhard Diepgen. Alle haben jedoch zuvor artig zu Protokoll gegeben, dass ihnen das Stück gefallen hat. Also können Wolfgang Bocksch und Peter Massine entspannt lächeln und die klebrig-süße Riesen-Torte anschneiden. Der Produzent Bocksch, weil er nach zwei Jahren nun doch noch seine Grease-Show nach Berlin bringen konnte, und der Veranstalter Massine, weil das Interesse offenbar groß ist.

Dazu beigetragen hat auch Jeff Conaway, den die beiden eigens aus Los Angeles haben einfliegen lassen. Der Schauspieler drehte einst an der Seite von John Travolta und Olivia Newton-John die Filmversion von Grease. Das Musical, so sagte er mindestens ebenso artig wie alle anderen, sei noch immer top-aktuell und habe viel mehr Schwung als der Film. Das sollten wir Frau Newton-John und Herrn Travolta besser nicht übersetzen.

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