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Berlin: "Greenhouse" wird feste Theater-Institution

Zehlendorf "Hier haben schon Leute angerufen und gefragt, ob wir auch Trockenblumen führen", sagt Ruth Preller-Gutdeutsch lachend. Sie hatten ihre Villa"Greenhouse" für die gleichnamige Vegetarier-Kette gehalten.

Zehlendorf "Hier haben schon Leute angerufen und gefragt, ob wir auch Trockenblumen führen", sagt Ruth Preller-Gutdeutsch lachend. Sie hatten ihre Villa"Greenhouse" für die gleichnamige Vegetarier-Kette gehalten. "Das haben wir bei der Namensgebung natürlich nicht bedacht". Vielmehr war es das Gartenidyll hinter dem Haus, das die Amerikanerin spontan zur Benennung "Greenhouse" hinriss. Das Einfamilienhaus in Zehlendorf, seit Jahren schon Spielstätte für kleine Produktionen mit der HdK-Schauspieldozentin und Forum für Literatur- und Musikabende, wächst nun zu einem regulären Berliner Kammertheater mit erweitertem Repertoire.

Ehemann Götz Gutdeutsch und Sohn Christopher Melching stellten gestern den neu gegründeten Förderverein vor, der sowohl Spendengelder zusammentrommeln als auch Intendanzfunktionen übernehmen soll. Die Besonderheit des Theaters Greenhouse, die persönliche Atmosphäre, geben zwar die Räume vor: Im Keller trennt nur ein Meter die höchstens 22 Zuschauer von den Darstellern, im Wohnzimmer oder Garten stoßen sie in den Pausen unweigerlich im Gespräch aufeinander. Gutdeutsch erklärte die Intimität aber auch zum Programm des Theaters. Der letztjährige Erfolg mit Athol Fugards "Der Weg nach Mekka" (Regie Manfred Möck) hat Ehepaar Gutdeutsch und Freunde bewogen, im Grünen ein "stilles, seriöses Theater" mit durchgängigem Spielbetrieb aufzubauen. Insbesondere junge Schauspieler sollen sich hier nach Studienabschluss vor außerschulischem Publikum erproben können.

"Die Insel" von Athol Fugar in Regie von Preller-Gutdeutsch und Möcke wird eine solche erste Produktion mit HdK-Abgängern sein. Neben der Wiederaufnahme von Slavomir Mrozeks "Emigranten" spielen außerdem Erika Ella in ihrer "Kassandra"-Fassung und Bettina Weber als "Richard II" in eigener Shakespeare-Bearbeitung in der grünen Idylle. Im Sommer tritt das "Mekka"-erprobte Trio Mathis Schrader, Bärbel Jogschies und Preller-Gutdeutsch in Jean Paul Sartres "Geschlossene Gesellschaft" auf.

ak

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