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Berlin: Grönemeyer kommt: "Konzert gegen Rechts" legt den Verkehr lahm

Den Berliner Verkehrsteilnehmern steht bis zum Wochenende Dauerstau ins Haus. Nicht nur die Durchfahrt durch das Brandenburger Tor ist gesperrt, auch die Straße des 17.

Den Berliner Verkehrsteilnehmern steht bis zum Wochenende Dauerstau ins Haus. Nicht nur die Durchfahrt durch das Brandenburger Tor ist gesperrt, auch die Straße des 17. Juni ab der Entlastungsstraße Richtung Osten. Grund ist das von der BVG veranstaltete "Konzert gegen Rechts" von Herbert Grönemeyer am Freitag. Am Sonntag bleibt das Tor während des Berlin-Marathons für den Fahrzeugverkehr geschlossen.

Bereits seit Montagabend wird die Bühne für das Grönemeyer-Konzert aufgebaut. Dabei nimmt die Bühnenkonstruktion die wenigste Zeit in Anspruch. Zeitaufwendiger seien Proben mit der komplizierten Licht- und Tontechnik für das 80-köpfige Hannover-Pops-Orchestra unter der Leitung von Nick Ingman, sagte BVG-Sprecher Klaus Wazlak. Der Abbau sei kein Problem. Nach dem Konzert am Freitag wird bereits am Sonnabendmorgen alles weggeräumt sein.

Bereits gestern waren die Auswirkungen auf den Verkehr deutlich spürbar. Der 100er Bus, der auf eine weitreichende Umleitungsstrecke geschickt wurde, brauchte vom Lützowplatz in Tiergarten bis zum Alexanderplatz in Mitte eine geschlagene Stunde, berichtete eine BVG-Kundin. Unter normalen Umständen fährt der Bus die Strecke in 20 Minuten. Der Busfahrer habe seinen Fahrgästen geraten, bis zum Wochenende den Bus zu meiden und dafür auf S- und U-Bahnen auszuweichen.

Vor einem Jahr hatten vor allem die umfangreichen Arbeiten zum Auf- und Abbau einer Bühne während der Japanparade die Debatte angeheizt, ob das Tor wegen Großveranstaltungen übermäßig lange gesperrt werde. Damals blieb es eine Woche zu. Die jetzige Sperrung von fast fünf Tagen wird dagegen von fast allen beteiligten Instanzen verteidigt. In der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Verkehr hieß es gestern, man genehmige nur noch solche Veranstaltungen, in denen sich die Stadt Berlin repräsentiert sehe. Das Grönemeyer-Konzert zählt ebenso zu den ausgewählten Veranstaltungen wie die bereits genehmigte vier Tage währende Sperrung zum Deutschlandfest vom 30. September bis zum 3. Oktober. Der Tiergartener Baustadtrat Horst Porath hat im Gegensatz zur Love Parade bei Veranstaltungen wie dem Grönemeyer-Konzert keine Befürchtungen, dass der Veranstalter nicht für mögliche Schäden aufkommt. Es bringt überdies noch Geld in die Bezirkskasse: rund 6000 Mark zahlt der Veranstalter für die Nutzung des Straßenlandes.

weso

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