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Berlin: Gropiusstadt: Schöne Grüße aus dem Problemviertel

Die Gropiusstadt soll wieder im Mittelpunkt stehen: Auf einem Monitor im Gemeinschaftshaus am Bat-Yam-Platz zoomt die Bildfolge von der Erdkugel bis zu den Hochhäusern des Stadtteils. Wenn man noch einen kleineren Ausschnitt wählen würde, fielen auch die unzähligen Probleme des vor 25 Jahren errichteten Quartiers auf.

Die Gropiusstadt soll wieder im Mittelpunkt stehen: Auf einem Monitor im Gemeinschaftshaus am Bat-Yam-Platz zoomt die Bildfolge von der Erdkugel bis zu den Hochhäusern des Stadtteils. Wenn man noch einen kleineren Ausschnitt wählen würde, fielen auch die unzähligen Probleme des vor 25 Jahren errichteten Quartiers auf. Die Zeit hat ihre Spuren an der Siedlung hinterlassen: Baumängel, Leerstand, Überalterung und soziale Probleme prägen heute das Bild der Gropiusstadt. Als man Ende der 80er Jahre diese Defizite bemerkte - nachdem die Entwicklung lange verschlafen worden war - fehlte Geld für eine Wohnumfeldverbesserung.

Jetzt will das Ausstellungsprojekt "Gropiusstadt 2000", dessen Ergebnisse seit gestern im Gemeinschaftshaus präsentiert werden, eine neue Perspektive für den Stadtteil aufzeigen. Ideen und Wünsche der Anwohner sollen als Vorlage für die künftige Stadtplanung dienen. "Die Gropiusstädter sollen sich wieder als Gemeinwesen, als kleine Stadt begreifen", sagt Kulturstadtrat Wolfgang Schimmang (SPD). In der Vorbereitung habe er viel Engagement entdeckt. Dennoch wirken die Probleme frustrierend. Vielen sei das Umfeld egal, eine Mitverantwortung fehle, sagt Mathias Geyer vom Gemeinschaftshaus. Das Gründerbewusstsein der 70er sei längst Resignation gewichen.

Mit Ausstellungen, die von Anwohnern selber erarbeitet wurden, Diskussionsforen, Konzerten und Stadtteilfesten soll "Gropiusstadt 2000" wieder etwas Leben zwischen die Hochhäuser bringen. So befassten sich Gropiusstädter mit den schönen Ecken in ihrem Viertel. In Workshops fotografierten sie liebenswerte Ansichten. Mit der Serie "Schöne Grüße aus der Gropiusstadt" versuchten Berliner Fotografen, ihre Sicht auf den Stadtteil wiederzugeben. Entstanden sind Ansichtskarten - die ersten nach über zehn Jahren. "Das ist auch Symptom dafür, dass die Siedlung keinen mehr interessiert", sagt Kulturamtsleiterin Dorothea Kolland.

krau

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