zum Hauptinhalt
Die besten Plätze für ein gemütliches Picknick in Berlin verraten die Autoren der Bezirke-Newsletter.

© imago/Panthermedia

Große Bezirksübersucht: Die besten Tipps zum Picknicken in Berlin

Wo sitzt man für ein Picknick am besten? Wir haben die besten Orte aus allen zwölf Bezirken für Sie zusammengetragen.

Charlottenburg-Wilmersdorf

[Schlosspark Charlottenburg, den kürzesten Weg zu den Liegewiesen bieten die Eingänge an der Sophie-Charlotten-Straße Ecke Pulsstraße und am Tegeler Weg.]

Die Liegewiesen im Norden des Schlossparks Charlottenburg kann man fast schon als Geheimtipp bezeichnen, nur vereinzelt lässt sich dort jemand nieder. In ausgewiesenen Bereichen ist sonnenbaden und picknicken erlaubt, grillen nicht. So ruhige Stellen findet man in kaum einer Grünanlage in der City West. Vielleicht liegt es daran, dass Besucher vor allem den Barockgarten nahe am Schloss kennen, der nach dem Zweiten Weltkrieg weitgehend rekonstruiert wurde.

Gut möglich ist aber auch, dass die Wiesen mit ihrem hohen Grasbewuchs auf den ersten Blick nicht so einladend wirken wie ein sorgsam gestutzter Rasen. Ungepflegt ist die Wiese nicht, heißt es bei der Stiftung für Preußische Schlösser und Gärten, es handele sich um „Langgraswiesen“ seit den Zeiten von Peter Joseph Lenné, der den Schlossgarten abschnittsweise bis 1833 in einen Landschaftspark verwandelt hatte. Eltern können sich über den nahe gelegenen, schönen Spielplatz für ihre Kinder freuen. Cay Dobberke

Spandau

[Nevio’s, Siemenswerderweg 50, täglich ab 12 Uhr, nevios.de.]

Picknickplätze gibt es ohne Ende in Spandau. Oben auf dem Hahneberg, unten im schattigen Forst in Hakenfelde. Speziell ist aber auch dieses Fleckchen für ein Päuschen am Wasser: Siemenswerder. Vorne die Pötte auf der Havel, in der Ferne der Grunewaldturm und nebenan die enge Fahrrinne, auf der die Ausflugsdampfer zur Altstadt schippern. Und sonst Wasser, Wasser, Wasser. „Hallo, hallo!“, rufen die Touristen auf ihren Booten ans Ufer und erheben das Bierglas zum Gruß. Ein herrlicher Ort, um ein paar Minuten am Ufer zu verweilen – ganz am Ende der Halbinsel Siemenswerder.

Der Weg dorthin ist knifflig: Er führt von der BVG-Haltestelle an der Heerstraße durch den Wald, an der Currywurstbude „Ketchup35“ vorbei und den Hang hinab bis zum Fluss. Und wer keine Lust hat, dort unten an der Flussmündung lange und ausgiebig zu picknicken (die vielen Hunde im Auslaufgebiet nebenan freuen sich schon über die Wiener Würstchen!) – ein paar Schritte entfernt befindet sich das Restaurant „Nevio’s Werft Casino“ von Manuel Abtecola in einer versteckten Mini-Holzbude mit Liegestühlen am Fluss. Egal, wen man fragt: Soll lecker sein. André Goerke

Pankow

[Leise-Park, Heinrich-Roller-Straße. Geöffnet ist von 8 Uhr bis 20 Uhr.]

Wer im Leise-Park in Prenzlauer Berg ein Picknick plant, sollte sich nicht zu spät aufmachen – um 20 Uhr wird die Grünanlage, die sich auf dem Gelände eines ehemaligen Friedhofs befindet, schon geschlossen. Die verwunschene Anlage mit dichtem, verwildertem Grün übt einen ganz besonderen Zauber aus.

Auch Kinder werden den Park lieben: Zwischen alten Grabsteinen und Grabanlagen laden einige naturnahe Spielanlagen zum ausgiebigen Spielen ein, während sich die Erwachsenen in Ruhe der Nahrungsaufnahme widmen. Kletter- und Balancierparcours aus Holz oder Stein, Hängematten und Podeste bieten viel Abwechslung. Es gibt kleine und größere Grünflächen, auf denen sich eine Decke ausbreiten lässt.

Und wer nicht gerne auf der Erde sitzend speist: Überall laden Bänke zum Verweilen ein. Der Ghettoblaster sollte allerdings beim Picknick zu Hause bleiben. Es heißt, dass der Park seinen Namen aufgrund eines Vorschlags von Schülern der „Grundschule an der Marie“ bekam. Der Name soll an das Verhalten der Besucher appellieren: „Sei leise!” Patricia Wolf

Friedrichshain-Kreuzberg

[Prinzessinnengärten, Moritzplatz, während der Gartensaison bis Oktober ist der Garten bei gutem Wetter tgl. von 10 bis 22 Uhr geöffnet, an jedem zweiten Sonntag im Monat bleibt er geschlossen, prinzessinnengarten.net.]

Auf der ehemaligen Brachfläche blüht und grünt es jeden Sommer. Im Prinzessinengarten am Moritzplatz schaffen über 1000 Freiwillige ein kleines Paradies, das für alle da ist. Für kurzentschlossene Picknicker wird im Prinzessinnencafé selbst angebautes Gemüse serviert. Kinder beobachten die garteneigenen Bienenvölker, in der offenen Fahrradwerkstatt kann man sein Rad selbst reparieren.

Wer ein Stück Grün mit nach Hause nehmen will, erntet sein Gemüse selbst. Besonders lauschig wird es am frühen Abend, wenn die Lichterketten angehen. Der Prinzessinnengarten ist ein Stück hochkonzentriertes Kreuzberg – grün, urban, ein bisschen utopisch, ökologisch korrekt und mit guten Drinks. Diese Saison wird allerdings die letzte sein, denn Ende 2019 ziehen die Gärten dann nach Neukölln. Nele Jensch

Neukölln

[Körnerpark, Schierker Straße 8, das Programm zu „Sommer im Park“ steht auf www.körnerpark.de, Galerie täglich von 10 bis 20 Uhr.]

Neobarock picknicken – auch das geht in Neukölln. Der Körnerpark ist nicht nur einer der wohl hübschesten Parks der Stadt, sondern mit viel Schatten bei hochsommerlichen Temperaturen die perfekte Alternative zum benachbarten, sonnengeplagten Tempelhofer Feld. Dabei war der Park einst eine Kiesgrube, die zwischen den Jahren 1912 und 1916 ihr heutiges Aussehen erhielt.

Seinen Namen verdankt der Körnerpark seinem Stifter Franz Wilhelm Theodor Körner. Ein Geheimtipp ist der Körnerpark natürlich längst nicht mehr. Dafür bekommt man hier das kulturelle Programm quasi gratis obendrauf: Bis zum 1. September findet etwa jeden Sonntag das Festival „Sommer im Park“ statt. Jeweils um 18 Uhr treten Bands mit Bluesrock über Flamenco bis hin zu Swing und indischem Funk umsonst und draußen auf der Terrasse vor der Galerie am Körnerpark auf.

Und falls es doch mal regnet: In der Galerie ist noch bis zum 14. August die Ausstellung „Druck Druck Druck“ zu sehen, die sich mit Printmethoden und radikalen Druckerzeugnissen beschäftigt. Madlen Haarbach

Lichtenberg

[Landschaftsschutzgebiet Herzberge, Herzbergstraße/Allee der Kosmonauten, stadtfarm.de.]

Achtung Schafe! Im großen Landschaftsschutzgebiet Herzberge sollte man beim Picknick aufpassen, dass einem nicht das Essen weggefuttert wird von den Rauhwolligen Pommerschen Landschafen auf den Streuobstwiesen. Rinder und schottische Hochlandrinder gibt es auch. Aber am besten macht man es sich in der bunten Kachelkunstlandschaft mit Sonnenblumen gemütlich, die ein bisschen an Barcelona erinnert. Dort gibt es auch Schatten.

Essen mitzubringen ist nicht unbedingt nötig: Am Rand des Parks befindet sich die „Stadtfarm“. Dort kann man Tomaten, Fisch, Paprikasuppe und vieles mehr kaufen – oder sich ein Essen, zum Beispiel Salat mit Fisch, in den Park liefern lassen – wenn man früh genug anruft. Die Stadtfarm („Smart Urban Farming“) hat lediglich einen Lieferradius von rund fünf Kilometern. Alles, was weiter entfernt ist, entspricht nicht der Öko-Philosophie. Robert Klages

Reinickendorf

[Freizeitpark Lübars, Haupteingang. Quickborner Straße, www.jugendfarm-und-familienfarm-luebars.de.]

Zum Picknicken im Norden Berlins empfiehlt sich ein menschengemachter Berg. Er liegt im Freizeitpark Lübars, ist 85 Meter hoch, und krönt eine frühere Hausmülldeponie. Keine Angst, die Deponie ist seit fast 40 Jahren geschlossen, und zum Freizeitpark umgestaltet wurde das Gelände unter großer Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger Reinickendorfs. Die lieben das fast 40 Hektar große Areal – nicht nur, weil man von der ganz prosaisch „Müllberg“ genannten höchsten Erhebung einen wunderbaren Blick über Berlin hat, bis zum Stadtzentrum.

Nein, man kann dort Drachen steigen lassen, oder Modellflugzeuge fliegen lassen, es gibt Reitwege, Pisten für Mountainbikes, einen Kinderbauernhof und die Jugendfarm Lübars. Die ist von Dienstag bis Freitag von 9 bis 19 Uhr, an Wochenenden und Feiertagen von 10 bis 17 Uhr geöffnet. Der Freizeitpark selbst ist immer offen, Hunde sind aber nicht erlaubt. Der Bus M21 kommt ziemlich nahe hin. Und picknicken kann man hier an vielen Plätzen. Gerd Appenzeller

Treptow-Köpenick

[Müggelsee-Mole, Rahnsdorf, Zugang vom Fürstenwalder Damm.]

Picknicken auf einer lauen Wiese im Treptower Park oder auf der Insel der Jugend ist immer eine gute Sache, aber längst nicht mehr exklusiv und hitzeresistent. Für ein besonderes Erlebnis sollte man schon etwas mehr Mühen auf sich nehmen und mit der S-Bahn nach Rahnsdorf fahren. Am Bahnhof der Ingeborg- Hunzinger-Straße bis zur Fürstenwalder Allee folgen, auf der anderen Seite versteckt sich in einem Wäldchen das Fredersdorfer Mühlenfließ, bei Dürre meist ausgetrocknet.

Diesem Fließ folgend, erreicht man an dessen Mündung einen der exponiertesten Orte Berlins, was Wind und Wellengang anbelangt – die sogenannte Müggelsee-Mole. Wer schon mal an der Mole in Büsum, Nordsee, gestanden hat, weiß, wovon die Rede ist. Weil Molen (leider auch hier) fast immer betoniert oder gepflastert sind, sollte man sich ein paar Hocker oder zumindest eine aufblasbare Isomatte zum Picknicken mitbringen. Thomas Loy

Mitte

[Präsidentendreieck, Schloss Bellevue, zwischen der Paulstraße, Spree sowie Stadtbahn.]

Eine kleine Oase mitten im Regierungsviertel ist der Park auf dem Präsidentendreieck. Besonders schön sitzt man am Moabiter Spreeufer gegenüber von Schloss Bellevue. Die Wiese neigt sich leicht zum Wasser, große Bäume spenden Schatten – perfekt zum Picknicken und Grillen. Dabei lassen sich wunderbar die vorbeiziehenden Ausflugsschiffe beobachten.

Der Verdauungsspaziergang führt dann am Spreeufer entlang oder durch den Park. Der war übrigens mal ein Parkplatz für den Fuhrpark des Bundespräsidialamtes, bis er 1997 umgestaltet wurde. Wem nach dem Picknick noch nach Sightseeing ist, kann zur nahe gelegenen Dampfer-Anlegestelle gehen und durch die Stadt schippern. Julia Weiss

Steglitz-Zehlendorf

[Thielpark, Dahlem, U-Bahnhof Freie Universität.]

Picknickstellen gibt es in Steglitz-Zehlendorf so viele – diesmal gibt es einen Tipp aus Dahlem. Steigt man an der U-Bahnstation Freie Universität/Thielplatz aus, reichen wenige Schritte und man steht drin: im Thielpark, der von den U-Bahngleisen durchschnitten wird. Im kleineren Teilstück, welches an die Jesus-Christus-Kirche Dahlem grenzt, findet man viele Picknickplätze in einem idyllischen Hügelfeld.

Auf dem äußeren Spazierweg blickt man wie von einem Außenring nach unten auf den kleinen schilfgesäumten Teich. Schatten- und Sonnenplätze wechseln sich ab. Und die Entscheidung, ob das Picknick auf Parkbank oder Wiesenplatz stattfindet, bekommt durch den „Steilhang“ (der beste Ort!) eine besondere Note. Ein unspektakulärer, aber wahrlich schöner Platz im Sommer zum Zeitvergessen. Felix Lorber

Tempelhof-Schöneberg

[Freizeitpark Marienfelde, Diedersdorfer Weg, Marienfelde.]

Was gibt es Schöneres, als beim Picknick auch den Blick schweifen zu lassen und einen weite Aussicht zu genießen? Los geht’s ganz in den Süden des Bezirks. Nach Marienfelde. Dort gibt es einen Berg – mit dem passenden Namen Alpengipfel. Wie so viele Erhebungen in Berlin ist er nicht natürlich entstanden. Diesmal nicht auf Trümmern wie etwa der Insulaner oder der Teufelsberg, sondern auf dem Müll der Stadt.

Genau 76,7 Meter hoch ist der Berg im Freizeitpark Marienfelde; der Anstieg sollte also zu schaffen sein. Und von dort hat man einen wunderschönen Blick bis weit in die Stadt und über das Landschaftsschutzgebiet Diedersdorfer Heide. Auf dem Weg dorthin kann man vielleicht einer Ringelnatter begegnen und in einem Teich vielleicht noch Kröten oder Molche beobachten. Denn dort sind richtige Biotope entstanden. Sigrid Kneist

Marzahn-Hellersdorf

[Gärten der Welt, ab 9 Uhr bis Einbruch der Dunkelheit,  Eintritt 7 Euro, U-Bahnhof Kienberg Gärten der Welt, von dort mit der Seilbahn.]

Picknicken, wo andere Urlaub machen? Gut, das ist jetzt vielleicht ein wenig übertrieben, die Empfehlung für Marzahn-Hellersdorf dürften viele nicht zuletzt als Touristenattraktion kennen: die Gärten der Welt. Dass dort auch picknicken erlaubt ist, dürfte schon weniger bekannt sein. Grillen aber ist verboten.

Was sagen die Leute, die sich am besten auf dem Areal auskennen? Grün-Berlin-Sprecherin Bettina Riese empfiehlt den Hain mit den Zierkirschen zwischen Japanischem Garten und Marzahner Ausguck – „etwas abseits vom Trubel“. Auch lauschig: Hinter der Open-Air-Arena gibt es geschützte Heckenräume und einen großen Holztisch mit Sitzmöglichkeiten.

Nur in den Themengärten, der Tropenhalle, den internationalen Gartenkabinetten und der Wasserpromenade ist es nicht erwünscht, seine Decke auszubreiten. Wer den Eintritt für die Gärten der Welt scheut, kann auch auf den Kienbergpark ausweichen. Dort empfiehlt Grün Berlin den Platz am See und die Kienbergterrassen. Mit Kindern bieten sich auch Waldspielplatz und Elektropolis an. Ingo Salmen

Von den Bezirke-Newsletter-Autoren

Zur Startseite