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Berlin: Groth kauft sich am Hauptbahnhof ein

An der Lehrter Straße könnten bis zu 770 Wohnungen gebaut werden Unternehmensgruppe erwarb erst kürzlich Truppengelände in Lichterfelde.

Der Berliner Unternehmer Klaus Groth will bis zu 275 Millionen Euro in neue Bauten am Hauptbahnhof investieren. Auf den von der Groth-Gruppe vor kurzem gekauften Grundstücken könnten fast 900 Wohnungen entstehen. Groth hat für rund 20 Millionen Euro zwei Grundstücke am Hauptbahnhof erworben. Sie gehörten der früheren Bahntochter und heutigen Aktiengesellschaft CA Immon. Die Areale befinden sich nördlich der Station.

Auf dem Gelände der sogenannten Europacity an der Heidestraße wäre Platz für 125 Wohnungen, im Quartier Lehrter Straße könnten rund 770 Wohnungen gebaut werden. Auf dem 5500 Quadratmeter großen Areal in der Europacity soll schon im Herbst 2013 mit dem Bau begonnen werden, heißt es. Die Häuser an der Lehrter Straße würden erst ab Frühjahr 2014 errichtet werden. Dem Vernehmen nach entstünden dort sowohl Single-Wohnungen als auch familientaugliche Apartments. Schließlich gehe es um „eine gute Sozialmischung“ in dem neuen Quartier.

Die weiten Freiflächen rund um den 2006 eröffneten, nördlich vom Regierungsviertel gelegenen Hauptbahnhof wecken seit Jahren das Interesse von Bauunternehmen. Immer wieder haben Politiker, Investoren und Stadtplaner ihre Ideen zur Gestaltung der Gegend präsentiert. Bislang ist vieles nur auf dem Papier entstanden. Dennoch dürfte sich in dem Gebiet einiges tun, schon weil es die begehrten Bezirke im Westen mit dem Ost-Berliner Zentrum verbindet. In unmittelbarer Nähe befinden sich außerdem Museen, die Universitätsklinik Charité und nicht zuletzt der Hauptbahnhof. Rund um den Bahnhof sind in den vergangenen Jahren zahlreiche Hotels entstanden. Das zuletzt fertiggestellte Haus der Low-Budget-Kette „Motel One“ bietet 505 Zimmer und zieht vor allem junge Gäste an. Inzwischen gehen Investoren aber auch für die Gegend am Hauptbahnhof von ausreichend Betten aus und setzen künftig eher wieder auf den Bau von Bürogebäuden.

Bereits vor einigen Tagen hatte die Groth-Gruppe eine große Fläche im Berliner Süden gekauft – ebenfalls von der CA Immon. In Lichterfelde hat Groth das frühere Übungsgelände der US-Truppen erworben. Die Soldaten hatten dort bis zu ihrem Abzug jahrzehntelang den Häuserkampf geübt, um für den Fall eines befürchteten Einmarsches der Sowjetarmee trainiert zu sein. Auch dort sollen nun ersten Verlautbarungen zufolge Wohnen entstehen.

Die Groth-Gruppe bebaut außerdem das Gebiet rund um die Bundeszentrale der CDU in Tiergarten. Außerdem ist sie bei der Umgestaltung an der Flottwellstraße in Tiergarten dabei. Dort sollen am Gleisdreieck-Park ebenfalls Wohnungen entstehen. In der brandenburgischen Landeshauptstadt Potsdam investiert die Gruppe in die Speicherstadt.

Vor 30 Jahren wurde das Unternehmen mit Sitz in Charlottenburg gegründet. Die Gruppe beschäftigt eigenen Angaben zufolge etwa 130 Mitarbeiter und betreut rund 130 Wohn- und Gewerbe-Bauvorhaben mit rund 9000 Wohnungen sowie 24 Büro- und Botschaftsgebäuden.Hannes Heine

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